Wenige Tage vor der offiziellen Einführung des neuen Minis in Deutschland hat BMW sämtliche weltweit ausgelieferten Modelle wegen Brandgefahr beim Tanken zurückgerufen. Betroffen seien insgesamt rund 7000 Fahrzeuge, teilte der Autobauer am Montag in München mit. Verkauft wurde das Auto bisher nur in Großbritannien und Irland, daneben sind vom Rückruf auch für »interne Zwecke« produzierte Fahrzeuge betroffen.
Keine Verzögerungen
Den finanziellen Schaden der Rückrufaktion bezifferte BMW auf etwa eine Million DM (0,51 Millionen Euro). Die für Deutschland vorgesehenen Fahrzeuge seien bereits umgerüstet. Daher werde es bei der Einführung hier zu Lande keine Verzögerung gegeben. Ab 8. September soll der Mini in Deutschland verkauft werden.
Image-Schaden
Der Image-Schaden für den Nachfolger des Kult-Autos könnte kaum größer sein. Gerade erscheinen überall im Land Mini-Plakate und flimmern TV-Spots über den Fernseher, die den Mini mit der Frage »Ist es Liebe?« umschreiben, da muss der Lifestyle-Flitzer nachgebessert werden.
Funkensprung
Beim Betanken der neuen Minis sei es zwei Mal zu Bränden in der Einfüllöffnung gekommen, berichtete die BMW AG. Verletzte habe es dabei nicht gegeben. Brandursache war nach Unternehmensangaben eine statische Aufladung, die einen Funkensprung verursachte. Explosionsgefahr habe nicht bestanden. Die Autos sollen nun mit neuen Benzinschläuchen und einem Massekabel nachgerüstet werden, sagte die Sprecherin. Mit Hilfe des neuen Kabels wird die Tanköffnung geerdet.
500 bereits ausgeliefert
Bislang wurden die neuen Modelle Cooper und One nur als Linksfahrer in Großbritannien und Irland eingeführt. Dort wurden 500 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Weitere 6500 Minis wurden für »interne Zwecke« produziert. Auch in Deutschland sind nach Angaben der Sprecherin daher bereits vereinzelt neue Minis unterwegs. Die genaue Zahl konnte sie nicht beziffern.
Mini ist für BMW das letzte Überbleibsel aus dem milliardenteuren Rover-Abenteuer. Der Konzern entwickelte das Modell komplett neu und setzt große Hoffnungen in den Einstieg in das Kleinwagen-Segment mit der Marke Mini. In diesem Jahr will BMW insgesamt 35 000 Minis verkaufen. Auch deshalb soll der Gesamt-Absatz des Konzerns in diesem Jahr um neun Prozent auf erstmals 900 000 verkaufte Autos der Marken BMW und Mini steigen.