Spaß und VW passen prima zusammen. Wer es nicht glaubt, sollte sich in den CrossPolo setzen. Trendig heißt geländig. Zumindest im Aussehen. Nicht jede Fahrerin, die kein Null-Acht-Fünfzehn-Fahrzeug haben möchte, steht auf breite Reifen und tiefes Fahrwerk. Das Geländeabenteuer wird beim CrossPolo zwar zur Attitüde, Amazonas-Zutaten wie Allradantrieb, Untersetzung und Seilwinde gibt es nicht. Er verfügt über ganze 15 Millimeter (Millimeter!) mehr Bodenfreiheit und ist insgesamt sieben Zentimeter höher als die Normalserie. Zur Gruppe der kleinen Allradkraxler gehört der CrossPolo also nicht, er bringt die Zenzi nicht auf die Alm, sondern setzt sie vor der Szene-Lounge ab.
Technisch darf man vom CrossPolo keine Besonderheiten erwarten. Im Testfahrzeug rumpelte der wackere und bekannte Pumpe-Düse-Diesel mit 100 PS vor sich hin. Ein grundsolider Geselle, der den Wagen eindrucksvoll in die Kurven schickt. Bescheidenheit ist die Sache des CrossPolo nicht. E hat nicht nur mehr Höhe und sondern legt vor allem mehr Chrom und reichlich Trend-Farbe auf. Von außen signalisieren "Magma Orange" und massig Aluminiumlook: Hier schleicht kein geduckter Arbeitnehmer bescheiden ins Büro. Dieser Wagen gehört in die Schultüte für jeden erfolgreichen Abiturienten, wenn es sich die Eltern leisten können. Innen sorgen gezielt eingesetzte Metallapplikation und die Kombination von Anthrazit und Orange für trendige Frische. In der Basis ist der Polo zwar ein ausgezeichnetes Auto, aber mit einem bedauerlichen Hang zur Sachlichkeit. Dies wurde ihm gründlich ausgetrieben.
Von der Größe her bietet ein Polo ohnehin alles, was ein Golf noch vor wenigen Jahren auffuhr. Bis auf Großfamilien braucht niemand ein größeres Auto. Merkwürdig allerdings, dass der CrossPolo nur als Viertürer zu haben ist. Kann man doch vermuten, dass die meisten Kunden die hintere Reihe nur gelegentlich nutzen.
Die optischen Zutaten der Reihe nach: Die 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 215/40er-Reifen machen mächtig Beine. Farbige Anbauteile machen bunt. Das stolze Polo-Haupt ziert die mattsilberne Dachreling. An ihr kann man natürlich auch Trägersysteme und Dachboxen befestigen. Dazu ist der Polo der Lebensfreude mit allerlei elektronischen Helferlein ausgerüstet. Der gefahrene 1,9-Liter-TDI sorgt mit 240 Nm für den gewünschten Pepp und eine Höchstgeschwindigkeit von 182 km/h. Die angegeben 5,2 Liter Durchschnittsverbrauch wurden nur um weniges verfehlt.
Dieses Auto will auffallen, ich auch! Der Farbton "Magma Orange" ist die halbe Miete und der CrossPolo die beste Kombination von Wolfsburger Verlässlichkeit und trendigem Lebensgefühl.