Ford ist mit 33,4 Prozent an Mazda beteiligt. Der Verkauf der Anteile würde reichlich Geld in die Kassen spülen. Geld, das dringend benötigt wird. Allein im 2. Quartal hat die Traditionsmarke einen Rekordverlust von 8,7 Milliarden Dollar eingefahren. Anfang Oktober kamen Gerüchte auf, Ford wolle sich, durch die Ausgabe neuer Aktien 500 Millionen Dollar vom Kapitalmarkt beschaffen. Von diesem Ansinnen hat man bei Ford scheinbar abgelassen. Die Ford-Aktie hat seit Jahresbeginn 48 Prozent an Wert verloren. Der Mazda-Deal würde deutlich mehr Geld bringen.
Dabei können Mazda und Ford seit 1969 auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. In den ersten Jahren kooperierten Ford und Mazda bei der Komponentenfertigung. 1979 stiegen die Amerikaner mit 25 Prozent bei Mazda ein. 1996 erhöhte Ford schließlich auf 33,4 Prozent und übte seitdem die Kontrolle aus. Heute werden Mazda- und Fordmodelle teilweise in denselben Fabriken produziert. So werden z. B. der neue Ford Mustang und der Mazda 6 in Flat Rock, Michigan, in einem Werk gefertigt. Außerdem ist es üblich, dass sich junge Führungskräfte zuerst bei Mazda in Japan bewähren müssen, ehe sie bei Ford mit höheren Aufgaben betraut werden.
Wegen dieser engen Verflechtung halten nicht alle Experten den Verkauf von Mazda für eine gute Entscheidung. Obwohl die Rolle der Ford-Marke mit konsequenter Klein- und Kompaktwagenausrichtung auch von der europäischen Ford-Tochter ausgefüllt werden kann. Ein Ausscheiden von Mazda aus dem Ford-Firmenverbund würde die europäische Tochter stärken.
Ford hat sich bereits von den britischen Traditionsmarken Jaguar und Land Rover getrennt. Der Kaufpreis betrug 2,3 Milliarden Dollar. Über einen Verkauf der Marke Volvo wird ebenfalls spekuliert. Geht auch noch Mazda verloren, blieben nur noch die Marken Lincoln, Mercury und Shelby bei Ford. Eine Stellungnahme dazu war bislang weder von Ford noch von Mazda zu bekommen.