Faszination: Autos lassen Drohnen steigen Flieger der Lüfte

Hyundai Staria TU München
Hyundai Staria TU München
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Autos, die wie von Geisterhand Drohnen starten lassen - vor Jahren hätte sich das wie ein Thriller aus einer fernen Zukunft angehört. Doch die elektrischen Flieger der Lüfte sind längst Realität und haben dabei höchst unterschiedliche Aufgaben.

Das Aufsehen war groß, als Polestar im Frühjahr 2022 die seriennahe Studie seines O2 vorstellte. In Zeiten immer weniger Cabrios war der elektrische Sonnenanbeter eine echte Offenbarung – nicht nur für den Sommer. Im geschlossenen Zustand ist der Polestar O2 ein sportliches Coupé mit breiter Spur, langem Radstand und kurzen Überhängen. Das zweiteilige Dach verschwindet auf Knopfdruck hinter dem Innenraum und so können die vier Insassen den Fahrtwind des über 400 PS starken Elektromobils genießen. Front- und Seitenscheiben schützen die Passagiere dabei wie ein Helmvisier vor störenden Verwirbelungen. Durch spezielle Luftführungen am Fahrzeug soll die Reichweite des offenen Elektromobils kaum beeinträchtigt werden.

Statt der üblichen Außenspiegel ist der Polestar O2 mit Kameras rundum ausgestattet. Doch damit nicht genug, denn ist das Dach des O2 erst einmal geöffnet, können sich die Insassen nicht nur den Wind durch die Haare wehen lassen, sondern gleich noch eine Drohne losschicken. Gestartet werden kann diese bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h selbst aus dem fahrenden Auto heraus. Die in Zusammenarbeit mit der Unterhaltungselektronikmarke Hoco Flow von Aerofugia entwickelte Konzeptdrohne kann während der Fahrt unter anderem dazu eingesetzt werden, um Fahrsequenzen aufzuzeichnen oder die Gegend zu erkunden. Nach dem Einsatz kehrt die Drohne selbstständig zum Auto zurück. Besonders praktisch: wenn das Auto parkt, können die Videoclips direkt über das zentrale 15-Zoll-Mitteldisplay im Polestar O2 bearbeitet und geteilt werden.

Einen Schritt weiter gehen die Drohnen, die wie von Geisterhand aus dem Innenraum des Hyundai Staria auf große Entdeckungstour gehen. Während die Aufklärungsdrohne im Polestar O2 noch Zukunftsmusik ist, ist der Familienvan im Auftrag der Technischen Universität München seit kurzem bereits im Einsatz. Nur von außen sieht der Staria aus wie ein ganz normaler Familienvan, doch real ist dieser Teil eines Forschungsprojekts, in dem sich alles um Robotik, vor allem aber um deren konkrete Anwendung dreht. An Bord des Familien-Hyundais befinden sich mehrere Flugdrohnen, eine Unterwasserdrohne, die wie ein Mini- U-Boot aussieht und ein Roboter namens Husky, der sich an Land fortbewegen kann.

Prof. Dr. Sami Haddadin von der TU München: „Sie sind für die Umweltüberwachung bestimmt und so konstruiert, dass zur Bedienung kein spezielles Roboter-Know-how notwendig ist.“ Die Liste der Einsatzmöglichkeiten ist lang und reicht vom Aufspüren von Umweltverschmutzungen bis hin zur Untersuchung verminter oder konterminierter Regionen. Der Svan genannte Wagen ist dabei Roboter-Hub, Ladestation, Rechenzentrum und Kommandostand in einem. Die Flugdrohnen überwachen von oben und erkunden das Gelände. Als Besonderheit kann der Drohnenpilot gleich mehrere Fluggeräte automatisiert steuern und somit schneller und effizienter ein Gebiet erfassen. Wird dabei beispielsweise in einem Gewässer ein Gefahrgut entdeckt, kommt die Unterwasserdrohne zum Einsatz. Sie verfügt über einen beweglichen Greifarm und wird ebenfalls aus dem Svan heraus gesteuert – mit einem Controller von der Xbox.

Doch Drohnen können noch gefährlichere Aufgaben übernehmen. So ist der gepanzerte Brabus Invicto auf Basis einer Mercedes G-Klasse nicht für schweren Beschuss und Granatenangriffe vorbereitet, sondern kann den potenziellen Gefahrenbereich im Umfeld auch mit einer Drohne absuchen. Für die Panzerung des 4,82 Meter langen Fahrzeugs selbst sorgt eine speziell entwickelte Schutzzelle, die in sich selbst geschlossen und in der Karosserie fest verschraubt ist.

Die verschiedenen Panzerungen werden von einer Hightech-Ausstattung unterstützt, die auch für eine gesicherte G-Klasse Maßstäbe setzt. Spezialeinsatzkräfte von Polizei, Grenzschutz oder Behörden bekommen mit dem Invicto Mission ein gepanzertes Fahrzeug, das ganz auf ihre speziellen Anforderungen ausgerichtet ist. Dazu gehört nicht nur die schwere Panzerung des Autos selbst, sondern Details wie eine aufstellbare Dachluke, fernsteuerbare Suchscheinwerfer und eine fernsteuerbare Drohne als Aufklärungsflieger, die die Augen dort hat, wo sich das Fahrzeug noch nicht befindet. Dann muss die Panzerung der Schutzklasse VR6 Plus, die Geschossen des Kalibers 7,62 x 39 aus dem Schnellfeuergewehr AK-47 oder Handgranaten mit Sprengladungen bis 12,5 PETN widersteht gar nicht erst zum Einsatz kommen.

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