JEEP WRANGLER 4.0 Geburtstagsgrüße aus dem Schlammloch

»Schüchtern« wurde der Jeep überarbeitet. Dabei hätte man im Hause DaimlerChrysler ruhig ein bisschen tiefer graben dürfen. Schließlich wird »Das Original« zurzeit als Edition »60th Anniversary« unters Volk gebracht.

Innenraum? Sechs, setzen!Einfacheres Soft-TopAb ins Gelände

Die Fahreigenschaften des Wrangler entwickeln sich mit jedem Jahr besser: Der kraftvolle 4,0-Liter-Motor stürmt mit seinen 177 PS (130 kW) auf der Straße wie ein Mustang. Im Spurt braucht er lediglich 9,4 Sekunden von Null auf 100 Stundenkilometer. Einzig die Höchstgeschwindigkeit von 174 km/h lässt lange auf sich warten. Doch dieses Tempo wird im Gelände so oder so kaum erreicht - und genau dort gehört der Wrangler hin. Perfekt abgestimmt ist das maximale Drehmoment von 296 Newtonmeter bei 3.500 Umdrehungen - damit ist ausreichend Durchzug auch auf sehr weichem Untergrund gegeben. Gleichzeitig entwickelt der Sechszylinder so viel Kraft, dass er sich auch in anspruchsvollsten Situationen souverän vorwärts wühlt.

Was der Motor erlaubt, ist dem Fahrwerk gerade recht: Am Kastenrahmen-Chassis hängt das Quadra-Coil-Fahrwerk mit Schraubenfedern, Querstabilisator und hydraulischen Teleskopdämpfern aus dem Grand Cherokee. Mit der neuen Kugelumlauflenkung wird zudem der Geradeauslauf deutlich stabiler als beim Vorgänger. Für Bodenhaftung sorgt auch weiterhin das legendäre Allrad-Betriebssystem Command-Trac - in schwerem Gelände in Verbindung mit einem zusätzlichen Untersetzungsgetriebe.

Fazit:

Für 43.750 Mark erwacht die Legende zum Leben - in Verbindung mit weiterhin unerreichten Offroad-Qualitäten fast ein Schnäppchen. Wäre da nicht die Hudelei des Erbauers, der sich augenscheinlich auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruhen will. Eine Entscheidung, wohin man mit der Marke will, wäre angebracht. Denn so, wie der Wrangler derzeit vor die Tür gestellt wird, ist er als Straßenfahrzeug absoluter Blödsinn - mit rund 14 Litern Verbrauch und praktisch null Komfort. Für den rauen Outdoor-Alltag wiederum erweisen sich Teppiche, Stoffpolster und die Rücksitzbank als höchst hinderliche Schmutzfänger.

(am)