In den Achtzigern setzte Mitsubishi mit dem Space Wagon Maßstäbe im Bereich großräumiger Familienkutschen. Schön war der geräumige Kasten schon damals nicht, aber die Konkurrenz hatte optisch auch nicht mehr zu bieten. Den Trend, Multifunktionalität und Platzangebot mit einem ansprechenden Aussehen zu verbinden, verschlief Mitsubishi glatt. Aber 20 Jahre Space Wagon sind nun genug. Der neue Grandis soll schöne Form mit der bekannten Vielseitigkeit verbinden. Damit jeder merkt, dass es sich nicht länger um einen getarnten Lieferwagen handelt, trägt der Grandis den Beinamen "Sportstourer", Mitsubishi spricht von einem "Crossover zwischen MPV und Sportkombi".
Optik: Operation geglückt
Wer den Space Wagon kennt, wird der neuen Formsprache von Mitsubishi Achtung zollen. Von vorne begrüßt ein grinsendes Gesicht mit mittig geteiltem Frontgrill, im Zentrum leuchtet der Mitsubishi-Diamant. Die Seitenansicht dominiert eine sportliche Gürtel-Kurve, sie verwandelt den Grandis in einen dynamischen Keil. Die nach hinten abfallende Dachlinie, kombiniert mit den abgedunkelten Fensterflächen, streckt den Wagen optisch weiter in die Länge. Mit 4,77 Metern ist der Van ohnehin fast zehn Zentimeter länger als andere Vans, in der Höhe misst er nur 1,65 Meter. Die Schönheitsoperation ist damit geglückt: Fensterflächen, Gürtellinie und die abfallende Dachkontur verleihen dem Familienschiff den gewünschten Sportkombi-Look.
Grandis Intense
Hubraum | 2.378 cm³ |
Leistung | 121 (165) kW (PS) |
Länge/ Breite/ Höhe | 4.765/ 1.795/ 1.655 mm |
Leergewicht | 1.700-1.747 kg |
Zuladung | 503-550 kg |
Spitze | 200 km/h |
Preis Invite | ab 24.990 Euro |
Preis Intense | ab 27.990 Euro |
Platz für alle
Je nach Ausstattung bietet der Grandis sechs oder sieben Personen üppigen Platz. Die hinteren beiden Sitze verschwinden, wie beim Opel Zafira oder VW Touran, mit einfachen Handgriffen im Boden. Vorteil: Die Sitze müssen nicht ausgebaut und woanders verstaut werden. Hinter der zweiten Sitzreihe entsteht so ein ebener Boden mit einem Ladevolumen von bis zu 1545 Litern, zusätzlich zu vier bzw. fünf vollwertigen Sitzplätzen. Aber selbst mit ausgeklappten Hintergestühl stehen noch 320 Liter zur Verfügung. Gimmick: Die hinteren Sitze können um 90 Grad gekippt werden, dann sitzen die Passagiere wie beim Zahnarzt. Die Beine baumeln in der Luft und der Blick richtet sich in den Himmel. Nützlicher: Die beiden hinteren Sitzreihen lassen sich in eine durchgehende Schlaf- und Liegefläche verwandeln.
Motor: Hau rein, Sportsfreund
Zunächst steht nur ein einziger Benzinmotor beim Händler. Bei der Dieselpräferenz der Kundschaft in diesem Segment hilft diese Motorisierung den Japaner nicht beim Start. Wenigstens geizt der 2,4-Liter-Vierzylinder nicht mit Leistung: 165 PS bringen den "Sportstourer" auf Trab. In zehn Sekunden erreicht der 1,7 Tonner die Hunderter-Marke, erst bei Tempo 200 ist Schluss. Tüchtig getreten, genehmigt sich das Triebwerk allerdings über zehn Liter. Das ist kein zeitgemäßer Verbrauch. Vielfahrer sollten auf den Diesel warten, er kommt allerdings erst im Sommer 2005.