Geldwäsche Schlag gegen organisierte Kriminalität: Bayern versteigert Luxus-Autos der italienischen Mafia

Bayern beschlagnahmt Mafia-Autos: Lamborghini und Mercedes
Zu den in Bayern beschlagnahmten Autos gehören ein Lamborghini (l.) sowie eine Mercedes G-Klasse
© Matthias Balk / DPA
Bayern verkauft beschlagnahmte Luxuswagen der Mafia an den Höchstbietenden. Die italienische 'Ndrangheta hatte die Autos benutzt, um damit Steuern zu hinterziehen.

Im vergangenen Herbst gelang der Polizei ein Bayern ein wichtiger Schlag gegen die italienische ’Ndrangheta-Mafia: Im Rahmen einer internationalen Großaktion wurden im Oktober vier per Haftbefehl gesuchte Menschen festgenommen, die der Mafia zugerechnet werden. Bei der Razzia wurden in Eichstätt unter anderem fünf Autos beschlagnahmt, um die sich ein ganzes "Umsatzsteuerkarussell" gedreht haben soll.

Video: Bayern: Polizei beschlagnahmt Luxus-Autos
Bayern: Polizei beschlagnahmt Luxus-Autos

Dabei wurden die Autos immer wieder weiter verkauft. Die Rechnungen reichten die Betrüger beim Finanzamt ein und bekamen die Umsatzsteuer zurückerstattet. Dies ist möglich, wenn die Produkte in andere Länder exportieren und nicht an Endkunden verkauft werden. Der dadurch verursachte Schaden soll bei 13 Millionen Euro gelegen haben. Zumindest einen kleinen Teil davon will sich die Staatskasse nun zurückholen: Die Luxuswagen sollen zwangsversteigert werden. 

Bayern: Ermittler beschlagnahmen Luxuskarosserien

Dabei handelt es sich laut eines Berichts der "Bild"-Zeitung um Autos der Marken Lamborghini, Mercedes und Bentley. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sich bei solchen Autos die Umsatzsteuer illegal auszahlen zu lassen", sagt Volker Brand, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion im Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Die Autos hatten als Neuwagen einen Wert von mehreren hunderttausend Euro.

Teilweise wurden nur die Fahrzeugpapiere weitergereicht, die Fahrzeuge selbst verließen nie den Parkplatz des Händlers – es war Geldwäsche im großen Stil, die die Ermittler auffliegen ließen. Damit werde man zwar die italienische Mafia nicht zerstören, sagt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, dennoch wertete er die Festnahmen als wichtigen Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in Bayern. Den Tätern drohen wegen schwerer Steuerhinterziehung nun bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Quellen: "Bild" / "Abendzeitung" / DPA

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epp

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