Die Benzin- und Dieselpreise schießen weiter in die Höhe. Bei einem bundesweiten Durchschnitt von aktuell 1,526 Euro muss der Dieselpreis nur noch um weitere drei Cent ansteigen, um das Allzeithoch zu erreichen. Da ist der Zeitpunkt für Heion wohl passend, seinen neuen Kraftstoff jetzt auf den Markt zu bringen. Denn der "Wunder-Diesel", wie er auch genannt wird, soll den Dieselverbrauch um bis zu 9,3 Prozent senken.
Damit soll der "Heion Clean Diesel" – so der offizielle Name des neuartigen Treibstoffs – auch bis zu 9,3 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Zudem würden weniger Rußpartikel sowie Stickstoffoxide in die Luft gelangen, erklärt der Hersteller. Umweltfreundlich ist laut Heion, ein Start-up mit Sitz in Siblin in Schleswig-Holstein, auch die Produktion: Der Kraftstoff werde CO2-neutral produziert.
Welcher Auto-Typ bin ich bloß?

Alltagstauglichkeit: Groß. Ein dichtes Netz aus Tankstellen sowie die hohe Zuverlässigkeit der ausgereiften Technik machen den Verbrenner immer noch zur ersten Wahl in Sachen entspannten Fahrens, ob auf Kurzstrecke oder der 1300 Kilometer-Tour mit Dachbox und Anhänger zum Urlaubsort. Planung ist nicht notwendig, die nächste Tankstelle ist nie weit. Selbst bei Spirtpreisen von 1,60 Euro ist das herkömmliche Auto für die meisten Autofahrer noch konkurrenzfähig gegenüber Alternativen.
Wartung und laufende Kosten:
Zwar ist die Technik ausgereift, aber sie verlangt laufende Wartung: Öl, Zündkerzen, Zahnriemen, Injektoren, dann noch die Abgasuntersuchungen. Wenn der Katalysator defekt ist, überschreitet die Werkstattrechnung schnell die 1500 Euro-Marke. Die laufenden Kosten summieren sich, je älter das Auto ist desto schneller. Im Schnitt fällt alle 20.000 Kilometer eine Reparatur oder Wartung an.
Preis und Förderung
Die Tage des Verbrenners sind gezählt. Bereits heute verliert ein Neuwagen im ersten Jahr etwa 25 Prozent an Wert, in jedem weiteren Jahr dann etwa fünf Prozent. Durch das von der Politik forcierte Ende der Brennstoffmotoren, dürfte der Wertverlust künftig noch höher ausfallen. Bereits heute stehen Hunderttausende Leasingrückläufer und Jahreswagen auf Halde. Zwar wird die Kfz-Steuer nach Hubraum und CO2-Ausstoß berechnet, die Summe fällt jedoch kaum ins Gewicht.
Umweltaspekt:
Die CO2-Bilzanz von Verbrenner gegenüber dem E-Antrieb wird häufig über den gesamten Lebenszyklus der beiden fahrzeugtypen berechnet. Je nach Sichtweise und Studien-Auftraggeber erweist sich dabei selbst ein Diesel als CO2-schonender als in E-Auto. Solche Berechnungen sind legitim, sie lassen jedoch außer Acht, dass sich die Vorkommen fossiler Brennstoffe dem Ende zuneigen. So oder so wird die traditionelle Antriebstechnik ihr im Wortsinn natürliches Ende finden.
Geeignet für:
Wer jetzt noch einen zehn Jahre alten Verbrenner hat, sollte ihn im Sinne der Klimabilanz so lange wie möglich fahren. Autos dieser Altersklasse haben oft eine Start-Stopp-Automatik, Systeme zur Energierückgewinnung beim Bremsen und andere Techniken, die den Verbrauch senken. Vielfahrer mit hoher Kilometerleistung kommen am Verbrenner derzeit kaum vorbei. Auch Familien, die gern mit Dachbox und Anhänger in den Urlaub fahren, dürften sich mit reinen E-Auto schwertun. Eine Alternative wäre der Hybrid.
"Wunder-Diesel" für Endverbraucher erhältlich – allerdings nur in Rheinland-Pfalz
Der "Heion Clean Diesel" erfüllt nach den Angaben seiner Erfinder die Dieselkraftstoff-Norm EN 590. Entwickelt worden sei er gemeinsam mit einem Energiedienstleister aus Kaiserslautern. Ende April 2021 sei dort der erste Lkw mit dem "Wunder-Diesel" betankt worden.
Nun sei der Kraftstoff für Endverbraucher erhältlich, wenn auch in Deutschland bislang ausschließlich in Rheinland-Pfalz. Am Dienstag will Heion dazu eine Premiere an einer Tankstelle feiern. "Wir beginnen gerade mit dem Aufbau eines Netzwerkes und sprechen mit Partnern, die auf Heion umstellen wollen, erklärt Heion-Pressesprecher Andreas Heine. So will das Unternehmen schließlich ein internationales Partner-Netzwerk aufbauen, das Diesel-Aufbereitungsanlagen anbietet. Der Kraftstoff ist laut seiner Erfinder in mehr als 40 Ländern patentiert.