Das teuerste Sportauto des Porsche-Konzerns wird in Leipzig gebaut. Noch im August beginnt dort die Montage des rund 450 000 Euro teuren Carrera GT. Die ersten Modelle des Hochleistungssportwagens sollen im Herbst ausgeliefert werden. Dass das Topfahrzeug ausgerechnet in Sachsen montiert wird - und nicht am Stammsitz in Stuttgart - zeigt, wie wichtig der junge Standort Leipzig für den schwäbischen Autobauer geworden ist. Schon nach einem Jahr ist das Werk zu klein geworden und soll erweitert werden.
"Rennwagen für die Straße"
Der neue Carrera GT wird auf der Straße selten zu sehen sein. Insgesamt sollen nur 1500 Fahrzeuge gebaut werden - eine limitiertet Auflage zur Werterhaltung. Dem Vernehmen nach sind schon zwei Drittel der Produktion ausverkauft. Porsche nennt den GT einen "Rennwagen für die Straße" und verspricht "begeisternde Ansauggeräusche bei jedem Tritt auf das Gaspedal". Die Fahrleistung ist beängstigend: In 9,9 Sekunden beschleunigt der GT von null auf Tempo 200, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 330 Kilometer pro Stunde, unter der Motorhaube arbeitet ein Kraftwerk mit 612 PS.
Porsche mit Zulassungsrekord
In Leipzig wird seit vergangenem Jahr bereits der erfolgreiche Gelände-Sportwagen Cayenne montiert. Schon mehr als jeder vierte in Deutschland neu zugelassene Porsche ist ein Cayenne. Der Erfolg hat selbst Insider überrascht, zumal das Modell im Konzern nicht unumstritten war. Porsche erzielte im ersten Halbjahr 2003 bundesweit einen Zulassungsrekord. "Ohne Cayenne hätten wir einen Rückgang verzeichnet", sagt Unternehmenssprecher Albrecht Bamler.
Porsche setzt auf den Standort Leipzig
Porsche hat in Sachsen rund 130 Millionen Euro investiert, pro Jahr werden etwa 25000 Cayenne-Modelle gebaut. Aber nur 370 der weltweit 10 500 Mitarbeiter arbeiten dort. "Die Fertigungstiefe ist nicht sehr groß", erklärt der Porsche-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Hück. Eine echte Produktion ist es nicht, eher eine Montage. Mitarbeiter sprechen von der "großen Hochzeit" - Fahrgestell und Karosserie werden zusammengebaut, der Motor stammt aus Stuttgart.
Wie das Werk ausgebaut werden soll, will man bei Porsche noch nicht sagen. Unternehmenschef Wendelin Wiedeking ist aber überzeugt: "Die Bagger werden noch im Herbst anrollen."