So viel Trubel hat es in Halle K170 im Rüsselsheimer Opel-Werk wohl noch nie gegeben. In einer ausgedehnten Pause verfolgte die Spätschicht am Montagabend die Verleihung der Trophäe zum "Car of the Year 2009" für den Opel Insignia. Sie fand mitten zwischen den vorübergehend angehaltenen Bändern statt. Um Punkt 18:08 Uhr übergab Jury-Präsident Ray Hutton die begehrteste Auszeichnung der Autobranche an Opel-Chef Hans Demant und GM-Europe-Boss Carl-Peter Forster.
Die eigentlichen Adressaten dieser Anerkennung waren allerdings die Opel-Angestellten, die die Übergabe des Preises mit tosendem Applaus begleiteten. Rund 600 Leute aus Produktion, Einkauf, Entwickung und Vertrieb feierten mit. "Die Leute sind mordmäßig stolz darauf", sagte Forster am Rande der Veranstaltung.
Betriebsratschef Klaus Franz kommentierte die Auszeichnung mit einem Seitenhieb auf den angeschlagenen amerikanischen Mutterkonzern General Motors, dessen Lage auch Opel in Schwierigkeiten gebracht hat: "Yes, we can", rief er den Mitarbeitern aufmunternd zu, "wenn man uns lässt".
Den Preis für das Auto des Jahres gibt es seit 1964. Zu den 59 europäischen Journalisten der Jury zählt auch ein Redakteur des stern. Jährlich wird nur ein einziges Modell ausgezeichnet. Ein Opel, damals der Omega, hatte zuletzt 1987 gewonnen.