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Ducati "Scrambler" im Test Ein unkomplizierter Cruiser für Sparfüchse

Das ist die neue Ducati Scrambler – das totale Erfolgsmodell von Ducati. Und ich (stern-Redakteur Frank Janssen) versuch jetzt mal herauszufinden, warum das so ist. Ducati ist in Italien ein Nationalheiligtum, wie Ferrari, die bauen rote Renner. Und jetzt bauen sie ein Bike zum gemütlichen  Cruisen. Als ich das letzte Mal aus einer Ducati gesessen hab, da war das so ein roter Renner, mit dem war ich total überfordert. Der hatte deutlich mehr als 100 PS, ich weiß nicht mehr wie viel. Das klappte überhaupt nicht. Und ich glaub auch nicht, dass viele Leute das wollen, die brauchen kein Motorrad mit über 100 oder 200 PS. Die Scrambler hat 75 PS und das reicht total für Leute die nicht jeden Tag Motorrad fahren. Ducati hat 2014 45.000 Motorräder gebaut und jetzt 2015, seit die Scrambler auf dem Markt ist, haben sie ihre Prognosen schon zweimal nach oben korrigiert. Allein im ersten Halbjahr waren es schon 32.000 Stück. Trotzdem ist die Scrambler natürlich eine echte Ducati. Sie ist klein, sie ist leicht, sie ist wendig, sehr fahraktiv, macht viel Spaß. Und sie hat noch einen großen Vorteil gegenüber so einem roten Renner: Außer der bequemen Sitzposition habe ich hier noch eine richtige Sitzbank. Das heißt ich kann auch noch jemanden mitnehmen auf dem Weg in die Eisdiele. Diese Ducati, und das ist auch der wesentliche Grund für den Erfolg, kostet unter 8500 Euro in der Basisausstattung. In Deutschland ist Ducati, dank der Scrambler, erstmals in den Top Ten der Motorradzulassungen, was für einen Nischenhersteller ein Wahnsinnsergebnis ist. Das Design der Scrambler stammt übrigens von einem 23-jährigen Franzosen namens Julien Clement. Der hat bei Ducati ein Praktikum gemacht und am Ende seiner Zeit dort hat der ein paar Skizzen liegeblassen. Und als man in der Konzeptionsphase für die Scrambler war, ist man auf diese Zeichnungen gestoßen und hat festgestellt, das ist genau das, was man braucht für dieses Motorrad. Dann hat man ihn angerufen und schleunigst zurückgeholt. Die neue Ducati Scrambler ist unkompliziert und easy, das ist ein Motorrad zum Draufsetzen und Losfahren. Eigentlich ist mir an diesem Motorrad nichts aufgefallen, was negativ wäre, mal abgesehen davon, dass man nicht unbedingt längere Autobahn-Etappen in Angriff nehmen sollte. Aber sonst: Sie ist leicht, handlich, es gibt Platz für 'nen Beifahrer, sie ist nicht so teuer, sie sieht dazu noch gut aus und sie klingt auch noch ganz gut. Das ist ein großer Erfolg, es ist überhaupt gar kein Wunder, das ist ein großer Wurf.
Ducati ist in Italien ein Nationalheiligtum und wie Ferrari bekannt für rote Renner. Jetzt bauen sie ein Motorrad zum gemütlichen Cruisen. stern-Redakteur Frank Janssen testet die "Scrambler" und verrät, warum das wendige Bike einem Praktikanten zu verdanken ist.

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