Als erste Reederei weltweit hat sich Havila Kystruten aus Norwegen dazu entschlossen, keine Elektro-, Hybrid, und Wasserstoffautos an Board ihrer Schiffe zu transportieren. Grund dafür seien enorme Sicherheitsbedenken.
Die Entscheidung wurde von dem Unternehmen getroffen, nachdem sie zusammen mit einer Beratungsfirma für Risikomanagement eine Analyse durchgeführt haben. Würde ein Benzin- oder Dieselfahrzeug in Brand geraten, wäre ein solcher Vorfall durch die Schiffscrew zu bewältigen. Beim Brand eines Fahrzeugs mit fossilen Treibstoff, wird der Flamme der Sauerstoff entzogen, wofür ein spezieller Löschschaum eingesetzt wird.
Gefahr bei Bränden von Elektroautos
Wenn ein E-Auto brennt, ist die Bekämpfung des Feuers sogar für erfahrende Feuerwehrleute eine Herausforderung. Eine oberflächliche Eindämmung der sichtbaren Flammen reicht hierbei nicht aus – auch die Akkus müssen gelöscht werden. Das ist nur durch Kühlung mit sehr viel Wasser umsetzbar. Das Feuer springt innerhalb des Akkus von Zelle zu Zelle über und weil das Löschwasser nicht ins innere des Akkus dringen kann, dauert alles länger als bei der Brandbekämpfung von Benzin oder Diesel-Pkw.

Um Passagiere und Mannschaft keinem erhöhten Risiko auszusetzen, hat sich die Reederei dazu entschieden, künftig nur noch Pkw mit fossilen Kraftstoffen zu transportieren – und das auch nur noch in den Häfen von Bergen und Kirkenes. Die Reederei fährt ab März 2023 mit vier Schiffen auf der Postschiff-Route. Sie sind ein wichtiger Teil des Personen- und Frachtverkehrs in Norwegen – und auch für den Tourismus wichtig.
Norwegen gilt als Vorreiter im Bereich Elektromobilität
Eins der politischen Ziele von Norwegen lautet, dass bis 2025 nur noch emissionslose Autos neu zugelassen werden. In dem Land, das bisher als Vorreiter für die Elektromobilität gilt, muss sich die Reederei zwingend etwas überlegen. Das weiß auch Havila-Geschäftsführer Bent Martini. Er erklärt, dass die Reederei an Lösungen arbeiten werde, mit denen das Transportrisiko solcher Fahrzeuge in Zukunft geringer wird.
Quellen: "Manager Magazin", "ADAC"