"13th Century - Death or Glory" Die Schlacht der Klonkrieger

Wehende Fahnen, glänzende Rüstungen, schnaubende Rösser - epische Schlachten in der ganzen Pracht des Hochmittelalters bietet der Echtzeitstrategietitel "13th Century". Eine ernst zu nehmende Konkurrenz für die Genre-Referenz "Medieval 2: Total War"?

"13th Century" bietet aufwendig inszenierte Echtzeitschlachten, in denen historisch akurat nachgebildete Truppen aus Bogenschützen, Reitern, Pikenieren oder Schwertkämpfern aufeinandertreffen. Auf monumentale Belagerungsszenerien wie beim Platzhirsch "Medieval 2" muss man jedoch verzichten. Dem Spieler bleibt zudem kaum eine Möglichkeit, lange an der optimalen Aufstellung zu tüfteln, und deshalb auch nichts anderes übrig, als sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. So weit, so realistisch.

Im Grunde funktionieren die Begegnungen auf dem Schlachtfeld nach dem Stein-Schere-Papier-Prinzip, doch auch die Beschaffenheit des Terrains und die Wetterbedingungen wirken sich deutlich auf die Kampfkraft der Einheiten aus. Der Spieler muss ferner in den fünf Einzelspieler-Kampagnen mit ihren insgesamt rund 30 Missionen mit einer gewitzten Gegner-KI rechnen, die jede strategische Schwäche sofort schamlos ausnutzt.

Optisch bieten die monumentalen Schlachtengemälde durchaus ein ansprechendes Bild, wirken aber bei Weitem nicht so detailliert und liebevoll gestaltet wie in "Medieval 2". Die Kämpfer sehen aus der Nähe eckig und ungelenk aus und verfügen nicht über die gleiche Vielzahl an individuellen Animationen. Untermalt wird das Ganze stimmungsvoll mit Sprachausgabe, dem gut nachempfundenen Geschrei und Waffengeklirr vom Schlachtfeld und dem passenden Breitwand-Orchestersound. Weniger gelungen: die Steuerung, die sich zwar an allgemeine Standards anlehnt, aber den Spieler schon im ausführlichen Tutorial mit einer Unzahl an Hotkeys bombardiert.

Die Kampagnen stehen ganz im Zeichen der mittelalterlichen Großmächte England und Frankreich, des Deutschen Reichs, Russlands und der Mongolen. Das Schwergewicht liegt dabei auf historischen Schlachten mit bekannten Helden wie William "Braveheart" Wallace, eine durchgehende Geschichte wird jedoch nicht erzählt. Nur eine kurze Erläuterung vor der Schlacht verrät den Grund, warum hier gleich Polygonarmeen aufeinander treffen. Im "Individuellen Spiel" lassen sich außerdem auf vorgegebenen Karten eigene Schlachten inszenieren.

13th Century - Death or Glory

Hersteller/Vertrieb

1C Company/Atari

Genre

Strategie

Plattform

PC

Preis

ca. 50 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Interessant ist "13th Century" vor allem für erfahrene Strategen, die anspruchsvolle Herausforderungen suchen. Die bietet "Medieval 2" jedoch ebenfalls und zusätzlich noch den komplexen Welteroberungsmodus à la "Risiko". Auch der knappe Umfang von "13th Century" kann trotz aller historical correctness nicht mit der großen Vielfalt des Vorbilds konkurrieren. Man fragt sich: Wer braucht wirklich einen abgespeckten "Medieval 2"-Klon?

TELESCHAU
Herbert Aichinger/Teleschau

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