Die schräge Hintergrundgeschichte erinnert ein wenig an den Hollywood-Streifen "Three Kings". Anstatt mit den anderen US-amerikanischen Verbänden gegen russische Truppen zu kämpfen, verfolgen die vier Mitglieder der "Bad Company" schon bald eigene Pläne. Ob die Jungs dabei kurzerhand in ein Nachbarland eindringen oder es im Alleingang mit der russischen Armee und einem Söldnerheer aufnehmen müssen, ist Sergeant Redford und seinen "bösen Mädchen für alles" egal - schließlich lockt eine gewaltige Gold-Menge.
Zwischensequenzen, in denen sich die Mitglieder immer wieder kabbeln und am Ende meist das vom Spieler gesteuerte Greenhorn Preston Marlowe vorausgeschickt wird, spinnen den Handlungsfaden auf äußerst amüsante Art und Weise fort. Doch trotz des hohen Fun-Faktors ist "Battlefield: Bad Company" immer noch ein 3-D-Shooter mit Stärken und Schwächen.
Die Künstliche Intelligenz der drei Teammitglieder, die keine Befehle vom Spieler annehmen und auch nicht ins schön dargestellte Gras beißen können, überzeugt nur bedingt. Oftmals stehen die werten Kameraden nur untätig in der Gegend herum, während dem Spieler die Kugeln um die Ohren fliegen. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Gegner. Einige bleiben seelenruhig, obwohl nur wenige Meter neben ihnen die Hölle los ist. Andere verschanzen sich hingegen so geschickt in den Gebäuden, dass der Spieler gezwungen ist, das Haus zu stürmen oder - weitaus einfacher und spektakulärer - in Schutt und Asche zu legen. Ja, Zerstörung ist ein essenzieller Bestandteil von "Bad Company" und - wenn man ehrlich ist - spaßig obendrein. Türen werden aufgeschossen, Löcher in Häuserwände gesprengt - und wenn's sein muss, wird auch mal ein ganzer Wald mittels Flak-Geschütz gerodet ...
Wie in allen "Battlefield"-Games muss der Spieler die ausgedehnten Schauplätze nicht zwangsläufig zu Fuß durchqueren. Fahrzeuge - unter anderem Humvees, Panzerwagen und Laster - lassen sich ebenso beschlagnahmen wie Schnellboote und Hubschrauber, um zum nächsten Einsatzziel zu gelangen..
Einsteigerfreundlich: Mit einem speziellen Injektor lässt sich jederzeit die eigene Lebensenergie auffrischen. Aber auch im Falle eines verfrühten Ablebens heißt es nicht "Game Over". "Bad Company" setzt den Spieler einfach an einer vorherigen Speicherstelle ab. Bereits erledigte Gegner und Missionsziele müssen allerdings nicht erneut in Angriff genommen werden. Apropos: Neben einem beindruckenden Waffenarsenal (heimlicher Favorit: die Handgranate mit Smiley-Button) führt Marlowe auch noch ein Universalwerkzeug zur Fahrzeugreparatur, Sprengstoff mit Fernzünder und eine Mörserfernsteuerung mit sich herum. Letztere benötigt jedoch eine gewisse Aufladezeit, um die Geschosse vom Himmel regnen zu lassen.
Grafisch kommt "Battlefield: Bad Company" trotz wuchtiger Explosionen, schicker Wassereffekte und schöner Texturen nicht an "Call of Duty 4" ran - was in erster Linie einem cineastischen Filter anzukreiden ist, der das Bild künstlich grobkörnig wirken lässt. Perfekt ist hingegen die Soundausgabe. Professionelle Synchronsprecher hauchen den vier Soldaten Leben ein, sitzt der Spieler in einem Fahrzeug, kann er zwischen mehreren Radiosendern auswählen, und die Spezialeffekte verdienen sich ein Extralob. Nahe Explosionen hinterlassen einen unschönen Tinnitus, in geschlossenen Räumen hallen Schüsse extrem nach.
Battlefield: Bad Company
Hersteller/Vertrieb | Digital Illusions/EA |
Genre | Action |
Plattform | PlayStation3, Xbox 360 |
Preis | ca. 70 Euro |
Altersfreigabe | ab 16 Jahren |
Überraschend mager fällt der Multiplayer-Modus aus. Gerade einmal eine Spielvariante steht zur Auswahl: "Goldrush". Bis zu 24 Mitspieler müssen auf riesigen Karten versuchen, Goldkisten zu zerstören beziehungsweise deren Vernichtung zu verhindern. Alle aus dem Single-Player-Modus bekannten Vehikel sind mit von der Partie. Darüber hinaus sorgen fünf verschiedene Charakterklassen, wie man sie aus vorangegangenen "Battlefield"-Teilen kennt, sowie ein ausgeklügeltes Beförderungs- und Freischaltsystem für Abwechslung und anhaltene Motivation. Weitere Spielmodi, etwa die "Battlefield"-Paradedisziplin "Conquest", sollen schon bald per Download nachgerüstet werden.