"Ghostbusters - Das Videospiel" Geistreicher Humor

Gelungenes Comeback: Das "Ghostbusters"-Spiel begeistert in fast allen Belangen.

Die Darsteller der Leinwandhelden Egon Spengler und Raymond Stantz hatten an der Entwicklung des Action-Titels, der bis Oktober allein für die Sony-Konsolen PS3 und PS2 erhältlich ist und erst dann für alle anderen Systeme erscheint, maßgeblichen Anteil. Sie schrieben die Story inklusive aller Dialoge. Die sind zwar nicht immer sonderlich geistreich, aber durchweg amüsant. Dass die Pointen auch im Deutschen sitzen, ist einem besonderen Umstand zu verdanken ist: Terminal Reality bat sämtliche Original-Synchronsprecher vor die Mikros. Im Englischen sind's die Schauspieler Bill Murray, Dan Aykroyd und Co., die ihren virtuellen Pendants Leben einhauchen.

Ohne schleimen zu wollen: Das Ergebnis begeistert in nahezu jeder Hinsicht. "Ghostbusters: The Video Game" atmet den Geist der Filmvorlage und punktet in erster Linie mit hervorragend gemachten Zwischensequenzen, erstklassigen Charaktermodellen, beeindruckender Mimik, viel Liebe zum Detail und jeder Menge Humor. Hinzukommt der kultige Soundtrack - inklusive etlicher Stücke, die in den Filmen keine Verwendung mehr fanden.

Zeitlich ist das "Ghostbusters"-Game kurz nach den beiden Filmen angesiedelt, aber geändert hat sich nur wenig: Abermals ist in New York die Hölle los. Und wie es scheint, steckt Gozer, jener Geistergott aus dem ersten Film, hinter allem. Um der paranormalen Flut Herr zu werden, beschließen Peter, Egon und Co., sich Verstärkung in die alte Feuerwehrwache zu holen: den Spieler. Der bleibt im Verlauf des rund zehnstündigen Abenteuers allerdings ziemlich blass und wortkarg, die frechen Sprüche dürfen nur die anderen Geisterjäger klopfen.

In sieben großen Level ist der Nachwuchsjäger mit Protonen-Packs, PKE-Detektor und Geisterfalle unterwegs, um alles aufzuspüren und einzufangen, was nicht von dieser Welt ist. Mitunter ein echter Kraftakt, weil die Gespenster erst anvisiert, dann geschwächt und schließlich mit vereinten Kräften in die Falle bugsiert werden müssen. Zum Glück erweisen sich die Computer-Kollegen als echte Hilfe! Später kommen - gegen bare Münze und sehr zum Leidwesen der demolierbaren Umgebung - weitere High-Tech-Helfer wie Schleimkanone oder Dunkelmaterie-Generator hinzu, jeweils ausgestattet mit einer Zweitfunktion und dank etlicher Upgrades ausbaubar. Die sind auch bitter nötig, denn der Schwierigkeitsgrad steigt schnell an.

Über 40 schaurig-schöne Spukgestalten geistern durch die einzelnen Schauplätze und treten meist spektakulär inszeniert auf den Plan - wie etwa der Marshmallow-Man, der in einer der spektakulärsten Sequenzen marodierend durch Manhattan marschiert und auf Hochhäuser klettert. Aber auch sonst lässt das Grafikgerüst von Terminal Reality gerne seine Muskeln spielen, wenn der Spieler mit seinem Protonenstrahler wütet und das Programm jeden zu Bruch gegangenen Einrichtungsgegenstand preislich auflistet.

Ghostbusters - Das Videospiel

Hersteller/Vertrieb

Terminal Reality/Sony

Genre

Action-Adventure

Plattform

PlayStation3, PS2, PC, PSP, Wii, Xbox 360

Preis

ca. 60 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Leider schwindet die Begeisterung angesichts des immergleichen Ablaufs ein wenig, was aber dank der erstklassigen Inszenierung nicht sonderlich ins Gewicht fällt. Kleiner Dämpfer für PS3-Besitzer: Ihre Version ist gegenüber der im Herbst erhältlichen Xbox-360-Version niedriger aufgelöst, wie US-Medien berichten. Bei der PC-Version soll dagegen der Mehrspieler-Modus fehlen, bei dem sich vier Spieler gleichzeitig auf die Geisterjagd begeben können. Aber nicht vergessen: Niemals die Strahle kreuzen!

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Bernd Fetsch/Teleschau

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