"Ninja Reflex" Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Auf die Millisekunde kommt es an. Mit "Ninja Reflex" soll die Reaktionsgeschwindigkeit getestet und trainiert werden. Spaß macht das Ganze aber nur kurze Zeit.

Ein weißbärtiger Sensai weiht geneigte Wohnzimmer-Ninjas in die hohe Schule der asiatischen Kampfkunst ein. Ziel ist, die Reflexe derart zu schmieden, dass der Spieler sich - Zitat - "wie ein Tiger bewegt und wie ein Drache kämpft". Um dies zu erreichen, können im Cyber-Dojo sechs Übungen trainiert werden. Als Waffe dient dabei die Wiimote, wenn es gilt, mit Wurfsternen auf bewegliche Ziele zu schießen, Glühwürmchen zu schnappen, Fliegen mit Stäbchen und Koi-Fische mit den Händen zu fangen, Luftangriffe mit Nunchuckos abzuwehren und - last but not least - mit dem legendären Katana-Schwert Bambuswald-Geister zu bekämpfen.

Wenn diverse Schwierigkeitsgrade gemeistert sind, winkt als Belohnung einer von elf virtuellen Gürteln. Wie schnell die Reaktionen des Hobby-Schattenkriegers sind, wird auf die Millisekunde genau gemessen. Als Kontrast zur temporeichen Action kann man außerdem unter der Anleitung des Meisters meditieren.

Wie bei den meisten Wii-Games gilt: je mehr Mitspieler, desto mehr Spaß. Allein hört der nämlich dann auf, wenn alle sechs Trainingseinheiten freigeschaltet sind. Zu ähnlich ist das Spielprinzip, zu gering die gebotene Abwechslung. So reiht sich "Nina Reflex" nach anfänglicher Begeisterung leider viel zu schnell in die immer länger werdende Sammlung von Casual Games, die auf den schnellen Euro aus sind. Daran ändert auch der scheinbar unendliche Vorrat an asiatischen Weisheiten nichts, die der Lehrmeister in der deutschen Lokalisation zum Besten gibt.

Ninja Reflex

Hersteller/Vertrieb

EA/EA

Genre

Geschicklichkeit

Plattform

Nintendo DS, Wii

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Schade eigentlich, denn die Atmosphäre stimmt - nicht zuletzt, weil die Programmierer extra nach Asien reisten, um sich inspirieren zu lassen. Grafisch überzeugt das Game durchaus - insbesondere der weise Alte, der den Spieler bei seiner Kampfkunst-Karriere begleitet, ist den Designern gut gelungen. Gleiches gilt für die Lichteffekte, die Kulissen und den China-Restaurant-Sound. Mit ein paar weiteren Ideen hätte aus "Ninja Reflex" ein richtig guter Titel werden können. So aber wird auf Dauer vor allem der Gähn-Reflex trainiert.

TELESCHAU
Michael Eichhammer/Teleschau

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