Halb Wii, halb Gameboy: Mit diesem revolutionären Konzept geht Nintendo auf dem Konsolenmarkt wieder in die Offensive. Vorgestellt wurde sie bereits Ende Oktober, damals ließ der Konzern aber noch viele Fragen offen. Die meisten wurden nun am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Tokio geklärt. Das müssen Sie über die Nintendo Switch wissen.
Was ist die Nintendo Switch?
Bislang konzentrierte sich Nintendo auf zwei Märkte: Da waren zum einen die Heimkonsolen, etwa das SNES oder zuletzt die Wii U. Zum anderen ist der Konzern sehr erfolgreich mit seinen Handhelds wie dem Gameboy und dem 3DS.
Mit der Switch will Nintendo nun beide Welten miteinander verbinden. Sie kann wie eine herkömmliche Konsole an den Wohnzimmerfernseher angeschlossen werden, sodass man bequem auf dem Sofa daddelt. Zugleich kann man das Gerät mit drei, vier Handgriffen in eine vollwertige Mobilkonsole umbauen, indem ein Bildschirm zwischen die Controller gesteckt wird.
Unterwegs hat man nur 720p-Auflösung, am Fernseher ist FullHD in 1080p drin. Je nach Spiel beträgt die Akkulaufzeit unterwegs zweieinhalb bis sechs Stunden. Der Speicher fällt mit 32 GB sehr mager aus, kann aber mit microSD-Karten erweitert werden. Spiele kommen wie bei klassischen Konsolen auf Cartridges daher.
Wann kommt die Konsole und wie viel kostet sie?
Die Nintendo Switch kommt früher als von vielen Fans erwartet: Sie steht bereits am 3. März im Handel. In den USA wird die Konsole 299 US-Dollar kosten. Der deutsche Preis liegt bei knapp 330 Euro.

Was ist im Lieferumfang enthalten?
Neben der Konsole sind einer der neuartigen JoyCon-Controller samt Zubehör und Docking-Station, ein HDMI-Kabel und das Netzteil im Lieferumfang enthalten. Ob ein Spiel beiliegt, ist noch nicht klar - bei der Wii gab es damals die Technikdemo "Wii Sports" kostenlos dazu, im Premium-Bundle der Wii U lag "Nintendo Land" bei.
Was kann der Controller?
Das spektakulärste Feature der Nintendo Switch sind die JoyCon-Sticks. Sie können wie normale Controller genutzt werden, im Mobil-Modus kann man die JoyCon-Controller an den Bildschirm stecken und ähnlich wie bei der Playstation Portable unterwegs daddeln.
Die Controller können sowohl ans Display angesteckt als auch separat genutzt werden. In ihnen sind Bewegungs-Sensoren wie bei Nintendos Erfolgskonsole Wii verbaut. Zudem können die JoyCons aufgeteilt werden, sodass zwei Spieler gleichzeitig jeweils mit einer eigenen Hälfte spielen können. Wie gut das funktioniert, werden erst Tests zeigen. Wem der neue Controller zu fummelig ist, der kann einen vollwertigen Pro-Controller nachkaufen.
Welche Spiele gibt es zum Start?
Ein Kracher, auf den Nintendo-Fans seit Jahren sehnlichst warten, wird der Starttitel: "Zelda: Breath of the Wild". Außerdem gibt es zum Erstverkaufstag ein Partyspiel namens "1,2 Switch" und "Super Bomberman R". Insgesamt wirkt das Line-up aber überraschend dünn. Das Boxspiel "Arms", welches die Bewegungssteuerung unterstützt, kommt erst Wochen nach dem Release, ebenso das aufgebohrte "Mario Kart 8 Deluxe". "Splatoon 2" kommt erst im Sommer, das neue Jump 'n' Run "Super Mario Odyssey" erst zum Weihnachtsgeschäft 2017. Vermutlich wird es noch einige Klassiker wie "Skyrim" in den Wochen nach dem Start geben - doch damit dürfte Nintendo kaum jemandem zum Konsolen-Kauf animieren. Diese Spiele gibt es teilweise seit Jahren für andere Plattformen. Es bleibt zu hoffen, dass Nintendo nicht den Fehler der Wii U wiederholt und zu wenige Exklusiv-Spiele auf den Markt bringt.
Was ist sonst noch neu?
Nintendo hatte auf der Präsentation eine positive Überraschung parat: Spiele für die Nintendo Switch werden "regionsfrei". Man kann also Spiele in anderen Ländern kaufen - weil sie etwa exklusiv für andere Märkte erscheinen oder im Ausland günstiger zu haben sind - und trotzdem zuhause spielen. Zudem scheint Nintendo mehr Wert auf Multiplayer zu legen, dafür wird der Online-Multiplayer nach einer Gratis-Testphase aber auch kostenpflichtig. Das kennen Gamer aber schon von Sony (Playstation Network) und Microsoft (Xbox Live).