"Odin Sphere" Göttliches Vergnügen

Schön und schwer: Das interaktive Märchen "Odin Sphere" lässt die PS2 noch einmal aufblühen.

Auch wenn riesige Drachen und Dämonenlords darin auftauchen: Ort des Geschehens ist eigentlich das Kinderzimmer eines kleinen Mädchens. Die Geschichte von "Odin Sphere" spielt sich in einem Märchenbuch ab, dessen fünf Kapitel mit jeweils einem anderen Helden aufwarten.

So werden zunächst in der Haut der Valkyrie Gwendolyn die ersten Schritte im Spiel unternommen. Dank eines unaufdringlichen Tutorials geht die eingängige und durchdachte Steuerung bereits nach kurzer Zeit locker von der Hand, was die Gegner schmerzhaft, aber völlig unblutig zu spüren bekommen. Neben Standardattacken und zahlreichen Kombos können die Protagonisten auch Sonderangriffe starten. Dazu ist allerdings eine spezielle Energie vonnöten, die Schurken bei ihrem Ableben hinterlassen und die wohl überlegt eingesetzt werden will. Tummelt sich allzu viel Feindvolk auf dem Bildschirm, gerät das Geschehen zunehmend ins Stocken. Die Konsole hat eben doch schon ein paar Jahre auf dem Buckel ...

Ansonsten meistert Sonys Kassenschlager die ihr von "Odin Sphere" gestellten Aufgaben mit Bravour: Selten sah ein PlayStation2-Spiel so kitschig-schön aus, selten zuvor gab es so verrückte Gegner wie beispielsweise Killerbärchen oder putzige Feen-Bogenschützen zu sehen. Der Drache Belial aus dem ersten Akt hätte auch aus einem Monthy-Python-Film entstammen können.

Darüber hinaus verwöhnt die abwechslungsreiche 2-D-Zeichentrickgrafik das Auge des Spielers mit zahlreichen Effekten und schicken Animationen. Auch der epische Bombastsoundtrack von Klangmeister Hitoshi Sakimoto ("Final Fantasy"), die knackigen Soundeffekte und professionellen Sprecher können sich hören lassen.

Odin Sphere

Hersteller/Vertrieb

Atlus / Square Enix/Ubisoft

Genre

Rollenspiel

Plattform

PlayStation2

Preis

ca. 40 Euro

Altersfreigabe

ab 6 Jahren

Fazit: "Odin Sphere" ist ein Kleinod, das man sich nicht nur wegen seiner schönen Optik nicht entgehen lassen sollte. In dem Titel stecken jede Menge Herzblut und ein paar gute Ideen. Einzig der knackige Schwierigkeitsgrad dürfte Einsteiger abschrecken.

TELESCHAU
Jens-Ekkehard Bernerth/Teleschau

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