"Tom Clancy's EndWar" Die Macht des Wortes

In "Tom Clancy's EndWar" folgen die Truppen dem Spieler aufs Wort - eine außergewöhnlich gute Spracherkennungssoftware macht's möglich.

Klingt nicht nur ungewöhnlich: Mittels Headset und integrierter Spracherkennungs-Software können in "Tom Clancy's EndWar" die eigenen Truppen über die virtuellen Schlachtfelder dirigiert werden - sofern man sich an die Befehlskette hält. Wer-was-wo - in dieser Reihenfolge werden in "Endwar" Kommandos wie "Einheit 1 rücke vor zu Bravo" erteilt. Das funktioniert nicht nur erstaunlich gut, sondern trägt wie die Kameraführung, die dicht am Geschehen klebt, erheblich zum "Mittendrin statt nur dabei"-Gefühl bei. Wer will, kann natürlich seine Mannen per Pad dirigieren, muss sich dann allerdings durch ein eher umständliches Drop-Down-Menü kämpfen. Ein echter Nachteil in den rasant inszenierten Gefechten, in denen es ohne Umschweife zur Sache geht.

Während die ersten zehn Missionen den Spieler noch bei der Hand nehmen und ihm eine Geschichtsstunde erteilen, darf er sich in der zweiten Hälfte entscheiden, welche der Parteien er im Dritten Weltkrieg à la Tom Clancy vertreten will. Echte Unterschiede zwischen Russen, Amerikanern und Europäern sind allerdings nur bei den Upgrades auszumachen, die sich im Verlauf der Kampagne erwerben lassen.

Auch die Einsatzziele sind austauschbar: Entweder müssen die feindlichen Truppen von der Karte getilgt oder die Mehrzahl strategischer Kontrollpunkte eingenommen werden. Nicht selten wird das mit frischen Truppen belohnt, dennoch sollte man die eigenen Mannen nicht verheizen. Die gewinnen nämlich an Erfahrung und werden immer besser. Wer Stützpunkte erobert, darf auf zusätzliche Unterstützung in Form von Luftschlägen, EMPs oder verheerenden Angriffen aus dem All hoffen.

Im direkten Schlagabtausch kommt ein simples Schere-Papier-Stein-Prinzip zum Tragen: So verwandeln Hubschrauber etwa Panzer in Handumdrehen in einen Haufen glühendes Altmetall, werden von bewaffneten Transportern jedoch ebenso schnell vom Himmel geholt. Die wiederum haben keine Chance gegen Tanks. Ähnliche Kräfteverhältnisse herrschen auch zwischen den anderen Truppentypen (Fußsoldaten, Grenadiere, Artillerie, Kommandowägen).

Tom Clancy's EndWar

Hersteller/Vertrieb

Ubisoft/Ubisoft

Genre

Strategie

Plattform

Nintendo DS, PSP, PlayStation3, Xbox 360

Preis

ca. 70 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Obwohl die letzten Missionen knackig schwer geraten sind, liegt der Schwerpunkt von "EndWar" klar auf schnellen und unkomplizierten Scharmützeln. Taktischen Tiefgang durch Basisbau und Ressourcen-Sammeln gibt es nicht. Dafür stimmt die optische Aufmachung, wenngleich die detaillierte 3-D-Grafik hier und da mit lästigen Popups zu kämpfen hat. Abgerundet wird "EndWar" von einem gelungenen Multiplayer-Modus, in dem sich bis zu acht Spieler in unterschiedlichsten Varianten bekriegen können.

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Gerd Hilber/Teleschau

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