"Wächter der Nacht" Zwielichtes zum Film

Im Kampf gegen Russen, Nazis, finstere Mächte - und zahlreiche Bugs. "Wächter der Nacht" verlangt PC-Spielern alles ab ...

Knüppelharte Gefechte, haarsträubende Bugs und ein von zahllosen Blabla-Dialogen gesponnenes Storywirrwarr sind die Zutaten dieses Rundenstrategie-Titels mit Rollenspielelementen. Angesiedelt in Moskau führen die Wächter der Nacht geneigte PC-Zocker durch 15 Missionen, in denen finstere Mächte, Nazis, russische Kriminelle und natürlich die Wächter des Tages (das sind die Bösen) mit magischen Taschenlampen, Feuerbällen und Pistolen bekämpft werden müssen. Wie bei Nivals Weltkriegs-Taktiererei "Silent Storm" kostet dabei jeder Handgriff Aktionspunkte. Für gewonnene Kämpfe gibt's Erfahrungspunkte, die sich wiederum in die Entwicklung der unterschiedlichen Charakterklassen Hexer, Magier und Formwandler stecken lassen. Letztere werden vom Handbuch als großartige Krieger gerühmt, kommen in den meisten Fällen aber nicht mal in die Nähe ihrer Gegner ...

Die verdrücken sich nämlich nur allzu gerne ins Zwielicht, eine unwirtliche Zwischenwelt, die ständig am Lebenspunkte- und Manavorrat der Helden nagt. Eigentlich eine prima Idee, wäre da nicht die Umsetzung. Wer ins Zwielicht eintritt, taucht ein in ein weiß-blaues Lichtermeer, das mit jeder Bewegung die Konturen der Umgebung verschwimmen lässt. Das sieht - wie die knapp 70 Zauberformeln - durchaus hübsch aus. Spätestens nach zwei Minuten stellen sich jedoch herbe Kopfschmerzen ob des wabernden Farbenkollaps ein.

Wächter der Nacht

Hersteller/Vertrieb

Nival / Noviy Disk/CDV

Genre

Rollenspiel

Plattform

PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Unverständlich ist auch der enorme Hardware-Hunger, den "Wächter der Nacht" an den Tag legt. Die 3-D-Grafik ist nicht mehr ganz taufrisch, verlangt aber nach neuesten Beschleunigerkarten und üppigem Arbeitsspeicher. Einzig der schräge Humor ("Geh doch zum Pinkeln ins Zwielicht") mag dem einen oder anderen frustresistenten Zocker ein Lächeln auf die Lippen zaubern ...

TELESCHAU
Bernd Fetsch/Teleschau

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