Nein, ein mitreißendes Spiel ist "Wing Island" nun wirklich nicht. Nicht einmal ein liebevoll gestaltetes. Nach kurzer Einführung in die Grundkenntnisse des Wii-Fliegens und einem von haarsträubendem Gebrabbel unterlegtem Intro übernehmen Wii-Zocker nicht nur die Leitung einer kleinen Transportfirma, sondern auch den Steuerknüppel eines Doppeldeckers.
Mit der klapprigen Kiste, die sich im späteren Verlauf ein wenig tunen oder durch eine neue Maschine ersetzen lässt, brechen geneigte Spieler zu ingesamt 27 Missionen auf, die harmloser nicht ausfallen könnten. Mal müssen Frachtkisten zielgenau abgeworfen, dann wiederum seltene Vögel fotografiert werden. Irgendwann ertappt man sich dabei, das Einfangen eigensinniger Rindviecher oder das Löschen eines Waldbrandes als spannend zu betrachten. Selbst "Kurzaufgaben" wie kleine Rennen oder das massenhafte Platzenlassen von Luftballons sorgen nur selten für Kurzweil.
Wing Island
Hersteller/Vertrieb | Hudson/Nintendo |
Genre | Geschicklichkeit |
Plattform | Wii |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | o.A. |
Auch grafisch darf man keine Höhenflüge erwarten. "Wing Island" bewegt sich technisch mit seinen simplen Fliegermodellen und kargen Insellandschaften, die allenfalls im tiefsten Tiefflug Details offenbaren, auf GameCube-Niveau. Immerhin: Die Handhabe ist gelungen. Wie zu erwarten ersetzt die Wiimote den Steuerknüppel und überträgt jedes Kippen und Neigen präzise auf den Bildschirm. Mit schnellen Ausschlägen nach links oder rechts werden Rollen und Wenden vollführt, darüber hinaus lassen sich mit Schiebebewegungen Formationsbefehle an die Flügelmänner erteilen. Der Nunchuck-Anhang wird dazu verwendet, die Perspektive zu verändern. Er kann aber auch von einem Mitspieler zur Steuerung eines zweiten Flugzeugs genutzt werden, sollte man sich einmal in den spärlichen Multiplayer-Modus verirren.