Die gute Nachricht vorweg: "X-Men Legends 2" ist im Gegensatz zu anderen, derzeit erhältlichen Marvel-Machwerken wie "Rise of the Imperfects" (EA) keine schnöde Prügelorgie, sondern ein gewitztes Action-Rollenspiel light à la "Baldur's Gate: Dark Alliance" oder "Champions of Norrath". Soll heißen: Mit einer ebenso schlagkräftigen wie ausgewogenen Truppe aus jeweils vier Mutanten bahnt sich der Spieler seinen Weg durch fünf Kapitel, rund 70 Level (kleinere Unterabschnitte inklusive) und unzählige Schergen von Apocalypse.
Per Tastendruck wird zwischen den individuell begabten Mutanten gewechselt, um mit deren pompös inszenierten Spezialkräften kleinere Rätselnüsse zu knacken. So kann beispielsweise Storm dank ihrer Fähigkeiten nicht nur ganze Gegnergruppen per Blitzschlag rösten, sondern auch einen Brand löschen, während Magneto aus einem Haufen Altmetall eine Brücke zu formen vermag.
Während sich der Spieler mit Juggernaut, Wolverine oder Gambit durch die gegnerischen Reihen tankt, übernimmt die gelungene KI derweil die Kontrolle über den Rest der Truppe. Um einiges spaßiger: Wer möchte, darf das Abenteuer jederzeit auch mit drei Kumpels an PC und Konsole Konsole bestreiten und sich die Nächte um die Ohren hauen.
Im Mittelpunkt von "Legends 2" stehen temporeiche Fights gegen allerlei schleimige Kreaturen und dicke Endbosse, die genre-typisch mit Erfahrungspunkten und besonderen Gegenständen belohnt werden. Äußerst komfortabel: Wer keine Lust hat, sich durch das unübersichtliche Inventar zu ackern oder jedes einzelne Attribut seiner Gen-Freaks von Hand zu pimpen, überlässt diese Aufgabe einfach dem Programm. Das macht seine Sache außerordentlich gut und behält bei der Flut an aufgelesenem Equipment den Überblick.
X-Men Legends 2 - Rise of the Apocalypse
Hersteller/Vertrieb | Raven Software/Activision |
Genre | Action-Adventure |
Plattform | PlayStation2, PC, XBox, GameCube, PSP |
Preis | ca. 50 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
"X-Men Legends 2" bietet knapp 30 Stunden Unterhaltung. Langeweile kommt in dieser Zeit so gut wie keine auf: Die verschiedenen Locations sind abwechslungsreich und dank des Cel-Shading-Looks ziemlich stylish gestaltet. Einziger Makel: Wenn sich zwei Dutzend Mutanten, Soldaten und Roboter die Köpfe einschlagen, geht die Bildwiederholungsrate bei den Konsolenversionen zuweilen in die Knie. Nichtsdestotrotz kommen Marvel-Fans um diesen kurzweiligen Titel nicht herum - zumal sich auch noch unzählige Gimmicks (Comic-Strips, Videos, Galerien) freischalten lassen und der Kinostart von "X-Men 3" noch ein gutes halbes Jahr entfernt ist.