Die spanische Polizei hat drei Männer festgenommen, die als Mitglieder der Hacker-Gruppe Anonymous tätig gewesen sein sollen.
Die Männer wurden verhaftet, nachdem ihre Identitäten mit verschiedenen Hacker-Attacken in Spanien in Verbindung gebracht wurden. Die Polizei hatte sich im Vorfeld durch Millionen von Chat-Logs gearbeitet.
Die drei Tatverdächtigen wurden während gleichzeitiger Razzien in Barcelona, Valencia und Almería in Haft genommen. Zuvor wurden bereits Festnahmen von vermeintlichen Anonymous-Mitgliedern in England und Amerika durchgeführt.
Der Durchbruch gelang der spanischen Polizei, nachdem sie sich Zugang zu Nutzer-Identitäten des LOIC-Internetprogramms verschaffen konnten. Mit diesem Programm lassen sich DDoS-Attacken durchführen, bei denen Server durch Anfragen überlastet werden.
Die LOIC-Plattform wird von der zuständigen spanischen Behörde als Eckpfeiler der Hacking-Community bezeichnet. Anscheinend waren die Sicherheitsvorkehrungen der Hacker-Plattform nicht ausreichend, um die Identitäten der User zu schützen.
Anonymous erlangte im April Bekanntheit, nachdem Sony die Gruppe beschuldigte, für den Hack auf das PlayStation Netzwerk verantwortlich zu sein. Bei dem Angriff waren persönliche Daten von 77 Millionen Usern gefährdet worden.
Die Hacker-Gruppe hat den Angriff auf Sony abgestritten. Laut der spanischen Polizei wurde jedoch in einer der gestürmten Wohnungen ein Server gefunden, der für den Hack auf den PlayStation Store eingesetzt wurde.
Als Reaktion auf die jüngsten Festnahmen legte Anonymous die Homepage der spanischen Polizei lahm.