Intel hat auf der CES 2012 sein Konzept-Notebook Nikiski mit transparenter Touchscreen-Handballenablage vorgestellt. Derzeit lediglich ein Prototyp, soll das Gerät noch vor der Veröffentlichung von Windows 8 auf den Markt kommen.
Anwender können den Nikiski wie einen Laptop samt transparentem Touchpad, das sich fast über die gesamte Breite des Gerätes erstreckt, nutzen. Liegen die Handballen auf dem Touchpad auf, fungiert es lediglich als Handballenablage und der Anwender kann ungestört tippen.
Berührt der User die transparente Oberfläche jedoch mit seinen Fingern fungiert es nicht mehr länger nur als Handballenablage, sondern bietet die Funktionen eines Trackpads. Sobald der Anwender seine Handballen jedoch wieder auf dem Trackpad platziert, erkennt das Gerät, dass der User schreiben will und deaktiviert die Trackpad-Funktion. Während der Vorstellung auf der CES 2012 warnte Intel-Vize Mooley Eden scherzend, dass Mitbewerber die automatische Handballen-Erkennung nicht kopieren sollten, da Intel die Technologie bereits patentiert habe.
Das Touchpad hat allerdings noch eine weitere Funktion zu bieten. Wenn der Anwender den Laptop zusammenklappt wird es zu einem Touchscreen. Dank seiner Transparenz wird dem Anwender auf der Rückseite des Notebooks, über die sogenannte Slimline-Ansicht, der Blick auf die wichtigsten Informationen wie beispielsweise das E-Mail-Konto oder den Twitter-Account ermöglicht.
Über das Touchscreen-Fenster wird dem Anwender auch eine Home-Taste angezeigt, um auf eine höhere Ebene zurückzugelangen. Mittels der Einstellungen-Taste kann außerdem die Schriftgröße angepasst werden. Weiterhin gibt es Symbole für die Uhrzeit sowie die Internetverbindung.
Um die sogenannte Slimline-Ansicht nutzen zu können, muss der Anwender mit dem Finger lediglich über das Touchpad wischen oder die Power-Taste drücken, ohne den Laptop aufzuklappen.
Anscheinend nutzt Intel beim Nikiski die gleichen Sensoren die bei anderen Laptops eingesetzt werden, um das Gerät in den Ruhemodus zu versetzen. Allerdings setzt Intel diese Sensoren für den Wechsel zwischen der Desktop- und der Slimline-Ansicht ein.
Wenn der Anwender also beispielsweise eine E-Mail oder eine Webseite über den Touchscreen des Notebooks betrachtet und das Notebook dann auseinanderklappt, sieht er die betreffende E-Mail beziehungsweise Webseite direkt auf dem Vollbildschirm des Laptops, ohne diese erst suchen zu müssen.
Ein Touchscreen macht ein Notebook natürlich teurer und verlangt dem Gerät außerdem mehr Energie ab. Laut Intels Peter Adamson hat der Konzern jedoch "eine Menge Arbeit geleistet, um den Stromverbrauch so gering wie möglich zu halten". Um noch mehr Energie zu sparen, wird die Hintergrundbeleuchtung jener zwei Drittel des Bildschirms, die über die Slimline-Ansicht bei geschlossenem Laptop nicht zu sehen sind, automatisch abgeschaltet. Beim Prototyp konnte Intel dieses Vorhaben jedoch noch nicht umsetzen.
Obwohl die kachelförmigen Anwendungen, die innerhalb der Slimline-Benutzeroberfläche angezeigt werden, an das Metro-Design von Windows 8 erinnern, wird das Intel-Gerät dieses Jahr vorerst mit Windows 7 auf dem Markt kommen.
Adamson gegenüber dem Technik-Newsportal "TechRadar": "Wir hoffen, unser Produkt früher auf den Markt bringen zu können und werden dann auf Windows 8 aktualisieren." Zum genauen Veröffentlichungstermin äußerte sich Adamson allerdings nicht. Da es jedoch noch vor Windows 8 auf den Markt kommen soll, ist ein Erscheinungsdatum im Frühling oder Frühsommer wahrscheinlich.
Beim dem vorgestellten, weißen Nikiski-Prototyp handelt es sich um kein Ultrabook. Eine Ultrabook-Version, die stärker dem bereits auf der Computex vorgestellten schwarzen Prototyp entspricht, soll später folgen. Das auf der CES präsentierte Modell verfügt über USB-3.0-Anschlüsse, einen Steckplatz für Speicherkarten sowie eine HDMI-Schnittstelle an der Seite des keilförmigen Gehäuses.
Adamson, der für die Entwicklung der Nikiski-Apps verantwortlich ist, gab sich bezüglich der finalen Features zurückhaltend. Der Prototyp enthielt unter anderem Apps für den Kalender, E-Mail sowie den Facebook-Newsfeed.
Im April oder Mai soll Gerüchten zufolge auch Intels nächste Generation der Ivy-Bridge-Chips auf den Markt kommen. Allerdings ist bisher noch nicht bekannt, ob der Nikiski ebenfalls mit diesem Chip ausgestattet sein wird. Laut Intel wird der Nikiski "ungefähr 699 Dollar" kosten.