Eisenbahngesellschaften in Großbritannien und den USA wollen ihren Passagieren künftig zunehmend drahtlosen Zugang zum Internet bieten. So plant in Großbritannien der Bahnbetreiber GNER seine Züge zu rollenden Hotspots umzufunktionieren. Und der kanadische Betreiber Pointshot beginnt im September mit einem dreimonatigen Test für Fahrgäste des kalifornischen Altamont Commuter Express (ACE).
In der Testphase kostenlos
"Der Wi-Fi-Zug erreicht den Bahnhof", übertitelt Pointshot seine entsprechende Ankündigung. Die kalifornische Eisenbahnlinie, die demnächst mit einem Wi-Fi-Netzwerk ausgestattet werden soll, befördert täglich rund 1.300 Passagiere von Stockton nach San Jose. Viele von diesen sind - im Sonnen- und Hightech-Staat nicht weiter verwunderlich - Reisende, die die Fahrzeit für Arbeit am Laptop nutzen. Sie sollen nun ab Herbst einen Wireless-Internet-Zugang nutzen können, die Verbindung erfolgt dabei via Satellit. Während des dreimonatigen Versuchsbetriebs soll der Einstieg ins Internet gratis sein. Die Gebühren für danach stehen noch nicht fest. Nach Angaben von Pointshot plant auch eine andere kalifornische Eisenbahngesellschaft auf der Strecke Sacramento - Oakland - San Jose einen ähnlichen Testbetrieb.
Schweden ist ganz vorne
Ebenfalls im Herbst startet die britische GNER einen dreimonatigen Testbetrieb für "Hotspots auf Schiene". Kooperationspartner von GNER, die vor allem die britische Ostküste bedient, ist der schwedische Solution-Provider Icomera. Icomera wird die GNER-Züge mit einem WLAN-Zugang ausstatten und kann dafür auf Erfahrung aus seiner Heimat zurückgreifen. In Schweden läuft nämlich der weltweit erste kommerzielle Wi-Fi-Einsatz auf Schienen. Der erste britische "Hotspot-Zug" wird zwischen London Kings Cross und Schottland von Mitte September weg verkehren. GNER setzt dabei ebenso wie die kalifornischen Eisenbahngesellschaften auf beschäftigte Business-People, die auch die Fahrzeit zur Computer-Arbeit nutzen wollen.