Wenn es einen Trend gibt bei der Digitalfotografie, sagt Tuan Tran, bei Hewlett-Packard zuständig für Kameras und Drucker, dann heißt der "Home Printing" - also das Ausdrucken von digitalen Fotos auf dem eigenen Drucker zu Hause im Wohnzimmer.
Ganz schön kompliziert
Das aber ist derzeit noch ziemlich kompliziert und für viele Digitalkamera-Besitzer zu umständlich: erst lange warten, bis die Fotos von der Kamera auf den PC geladen sind; dann unter nichts sagenden Bezeichnungen die guten Bilder heraussuchen, sie in einem Bildbearbeitungsprogramm öffnen, ein Format, die Papiersorte und die Druckqualität auswählen und schließlich - ausdrucken. Und danach warten.
Zwar liefern Drucker- und Softwarehersteller immer bessere Programme, die den Vorgang weitgehend automatisieren und dem Benutzer bei der Wahl der Einstellungen helfen, doch es gibt einen einfacheren Weg: das Drucken ganz ohne PC.
Neue Drucker können's allein
Etliche Firmen haben inzwischen Drucker im Programm, die über ein Kabel direkt von der Kamera drucken oder die gängigen Speicherkarten lesen können, auf denen Digitalkameras ihre Bilder ablegen. Egal ob Compact-Flash, SD-Card, MMC oder Memory Stick - die Drucker haben für alles einen passenden Schlitz.
Ein sehr kompaktes Gerät dieser Art hat Epson für den Sommer angekündigt: Der PictureMate ist kleiner als ein Schuhkarton. Er druckt im Format 10 mal 15 Zentimeter direkt von der Speicherkarte, die oben am Gerät eingeschoben wird. Neu das Zubehörkonzept: 100 Blatt Fotopapier und eine ausreichende Sechs-Farben-Tintenpatrone werden im Paket verkauft. Damit ist von vornherein klar, was ein Ausdruck kosten wird. Deutsche Preise stehen noch nicht fest, in den USA wird das Kit für 29 Dollar angeboten werden.
Manche Hersteller bieten in ihren Topmodellen sogar Bildbearbeitungsmöglichkeiten an, die fast schon so viel leisten wie PC-Software. Der Photosmart 7960 von Hewlett-Packard zum Beispiel hat ein Mini-Farbdisplay, an dem vor dem Druck Ausschnitte gewählt und einfache Bildkorrekturen wie die Entfernung roter "Blitz-Augen" erledigt werden können. Neu am Photosmart 7960 (zirka 400 Euro): Es kann eine Tinte mit verschiedenen Grautönen verwendet werden, um Schwarzweißbilder mit bislang bei Tintenstrahldruckern nicht üblicher Qualität zu erzeugen.
Auch Kontakt zum Fotohandy
Neuester Trend bei den Druckern für zu Hause: Sie erhalten einen Anschluss, um Bilder auch direkt vom Fotohandy anzunehmen. Die nämlich sind ein nie zuvor da gewesener Erfolg. Allein im vergangenen Jahr wurden 50 Millionen verkauft, 2004 sollen es sogar 100 Millionen werden. Und die Bildqualität wird immer besser: Zur Cebit gibt es die ersten Megapixel-Modelle. Noch sind die Bilder jedoch oft nur schwer aus dem Handy zu kriegen - schließlich möchten die Netzbetreiber eigentlich, dass sie gegen Gebühr per Multimedia-SMS verschickt werden. Doch mit einem Kabel oder Bluetooth-Funk sind die Fotos aus dem Mobiltelefon abrufbar - auf einen PC oder direkt auf den Drucker. Weil immer mehr Handys mit Bluetooth-Funk ausgestattet sind, bieten viele Druckerhersteller jetzt Funkmodule an, die den Printer für Bluetooth empfänglich machen.
Noch etwas: Auch wenn die neuen Drucker ganz ohne PC zurechtkommen - gemeinsam ist all diesen Geräten, dass sie nicht nur von der Speicherkarte oder von der Kamera drucken, sie können natürlich auch an den Computer angeschlossen werden können. Bilder, die kompliziertere Bearbeitung erfordern oder zu Kalendern oder Einladungskarten verarbeitet werden sollen, sind dort nämlich immer noch besser aufgehoben.