Apple will die Spitzenposition im Tablet-Markt mit einer neuen iPad-Generation verteidigen. Das große Modell wurde deutlich dünner, leichter und leistungsstärker - und heißt jetzt iPad Air. Das kleinere iPad Mini bekam wie erwartet einen schärferen Bildschirm. Beide Geräte haben jetzt die gleiche Display-Auflösung von 2048 x 1536 Pixeln und den gleichen schnellen A7-Chip, der auch im iPhone 5s steckt. stern.de hat beide Geräte kurz unter die Lupe nehmen können: "Die neuen Apple-Tablets im Check". Doch wie ist die Reaktion der internationalen Fachpresse und Techblogger?
Das Design des iPad Air bekommt durchgängig gute Bewertungen. Besonders der spürbare Gewichtsverlust von 700 auf knapp 470 Gramm sorgt für Begeisterung. Andrew Cunningham von "Ars Technica" schreibt, Apple habe mit dem geringeren Gewicht eines der Hauptprobleme des iPad 4 gelöst. Durch die vielen kleineren Tablets, die in den vergangenen Monaten auf den Markt gekommen sind, habe man sich daran gewöhnt, leichte Geräte in den Händen zu halten. Diesem Eindruck sei Apple jetzt entgegen gekommen. "Es liegt viel besser in der Hand", schreibt auch "Verge"-Autor David Pierce. "Gizmodo" bezeichnet das iPad Air schlicht als "anmutig". Ein bisschen gemeckert wird aber auch: Christina Bonnington von "Wired News" weist darauf hin, dass Apple gelogen habe, als es das 7,5 Millimeter dicke iPad Air als das dünnste Tablet seiner Größe bezeichnete. Sonys Android-Tablet Z1 ist 0,6 Millimeter dünner.
iPad Mini - innen wie ein großes iPad
Dass das neue iPad Mini nun leistungsmäßig mit dem großen Bruder mithalten kann, sorgt fast durchgängig für Begeisterung. Vor allem das dramatisch verbesserte Display hat es den Testern angetan. "Die dünnen iOS7-Schriften sehen auf diesem Display exzellent aus", freut sich "Ars Technica"-Autor Cunningham. Dass das iPad Mini etwas schwerer und dicker geworden, um einen größeren Akku unterzubringen, wird akzeptiert. Wenn der wirklich die von Apple versprochenen zehn Stunden durchhielte, wäre das "beeindruckend", meint Gizmodo.
Wenn es Kritik an der Hardware gibt, dann betrifft sie vor allem die bekannte Schwachstelle des iPad: die Kamera. Sie ist immer noch signifikant schlechter als beispielsweise die des iPhone 5S. Doch, wie "Netzwelt"-Autor Michael Knott anmerkt: " Das dürften die meisten potentiellen Käufer aber verschmerzen können - die Fotografie mit einem Tablet-PC bleibt nach wie vor für viele Menschen etwas befremdlich."
Verwirrung um den Namen "Air"
Der Namenszusatz "Air" hat einige Techblogger nachhaltig verwirrt. "Verge"-Autor Pierce meint sogar, eine "spürbare Spannung" im Saal wahrgenommen zu haben, als das Wörtchen genannt wurde. Warum? Das erklärt John Lowensohn in seiner lesenswerten Analyse auf "Cnet": Er zieht Parallelen zum Macbook Air, mit dessen Einführung Apple eine Zweiteilung seiner Notebookreihe eingeleitet hat. Das Macbook Air für Privatleute und die teureren Macbooks Pro für Businessanwender. Lowensohn spekuliert, dass Apple schon bald ein kostspieligeres iPad Pro einführen wird, mit noch mehr Leistung, mehr Speicher und Zusatzfunktionen. Die Tatsache, dass eine bessere Kamera, der Fingerabdrucksensor des iPhone 5S oder Smart Covers mit eingebauter Tastatur diesmal nicht gezeigt wurden, könnten seiner Meinung darauf hindeuten, dass sie für eine Pro-Version aufgespart werden.