Netzwerk-Festplatten Platz ist für alle da

Von Thomas Borchert
Externe Festplatten werden inzwischen sogar von Lebensmitteldiscountern angeboten. Jetzt gibt es die praktischen Speicher auch als Allzweckvariante: mit einem Anschluss für Computernetzwerke.

Jaja, es ist schon wieder eine dieser Abkürzungen, die kein Mensch versteht. Aber diese wird immer wichtiger: NAS. Das steht für "Network Attached Storage", also "ans Netzwerk angeschlossenen Speicher". Gemeint ist damit eine sehr schlaue Festplatte.

Früher gab es Festplatten nur eingebaut in einen Computer. Anfangs mega-, inzwischen gigabyteweise speichern sie Daten und Programme auf ihren magnetischen Oberflächen. Inzwischen gibt es in jedem Technikmarkt und sogar bei Lebensmitteldiscountern externe Festplatten: Speicher zum Mitnehmen, die in ein eigenes Gehäuse eingebaut sind und sich per USB-Anschluss mit dem PC verbinden lassen. Für Sicherungskopien von einem Rechner sind diese Festplatten perfekt, doch sie haben zwei Nachteile: Sie funktionieren nur, wenn der PC, an dem sie hängen, eingeschaltet ist. Und wer einen zweiten Rechner sichern will, muss die Platte abstöpseln, hintragen und wieder anschließen.

Intelligenz an Bord

NAS-Festplatten umgehen diese Probleme: Es sind externe Festplatten, die zusätzlich elektronische Intelligenz an Bord haben. Damit können sie selbstständig viele der Funktionen ausführen, für die es bisher einen kompletten Rechner brauchte. So lassen sich NAS-Platten ebenso an ein Computernetzwerk anschließen wie ein PC. Dann stehen die darauf gespeicherten Daten allen Geräten zur Verfügung, die sonst noch am Netz hängen. Das ist für jeden Haushalt interessant, in dem mehrere PCs miteinander vernetzt sind. Die können etwa über das Netz ihre Daten alle auf dasselbe NAS-Gerät sichern.

Zudem interessieren sich nicht mehr nur Computer für das, was dort gespeichert ist: Viele NAS-Platten können digitale Videos, Fotos oder Musik an spezielle Geräte aussenden. Solche "Digital Media Adapter" zeigen die Inhalte dann auf dem Fernseher an oder spielen sie über die Stereoanlage ab.

Manche NAS-Geräte lassen sich sogar zu einer Art Schaltzentrale im Heimnetzwerk ausbauen: Sie haben auch einen Anschluss für einen Drucker, den dann alle Rechner im Netz nutzen können. Einige fungieren zugleich als Basisstation für ein WLAN-Funknetz oder als Verbindungsglied zu einem DSL-Anschluss. Dabei können die NAS-Platten irgendwo im Haus stehen, wo ihr Betriebsgeräusch niemanden stört. Und sie verbrauchen auch noch weniger Strom als ein kompletter PC, wenn der solche Dienste leisten würde.

PRODUKTE & TIPPS