Reinigungsprogramme Frühjahrsputz auf dem PC

Datenmüll auf der Platte, Chaos im System: Viele Rechner sind langsamer, als sie sein müssten. Doch Reinigungsprogramme helfen beim Aufräumen.

Es ist ein Problem, das jeder PC-Besitzer kennt: In den Tagen nach dem Kauf arbeitet der Computer rasend schnell, Programme laden in Sekunden - nach ein paar Monaten jedoch wird der Rechner immer langsamer. Die Festplatte rappelt vor sich hin, Bilder tröpfeln auf den Bildschirm, Windows beginnt zu trödeln. Die schlechte Nachricht: Diese Altersträgheit lässt sich kaum verhindern. Die gute: Es gibt günstige und leicht zu bedienende Programme, die den Rechner wieder in Schwung bringen. Doch wer nicht ständig seinen PC aufräumen will, sollte wissen, aus welchen Gründen der Rechner zu lahmen beginnt. Denn nur so lässt sich die Schwindsucht verlangsamen.

Bremse 1:

Wer keine Ordnung hält, sammelt Datenmüll an. Auf vielen modernen Multimedia-PCs finden sich mehrere hunderttausend Fotos oder Musikstücke, einige sind sogar zweimal oder häufiger auf der Festplatte. Dies kostet viel Platz und damit Performance. Viele Dateien sind sogar völlig nutzlos, Dateileichen, für die der Kunde allerdings nichts kann. In dem Fall ist die Software schludrig programmiert, sie legt Hilfsdateien an und entfernt sie nicht nach getaner Arbeit. Da muss man hinterherräumen.

Bremse 2:

Wer immer wieder Dateien auf der Festplatte speichert und löscht, macht sie langsamer. Dabei handelt es sich nicht um Verschleißerscheinungen - verantwortlich ist die Art und Weise, wie Daten auf einer Festplatte abgelegt werden. Man kann sich das vorstellen wie eine Langspielplatte: Ein Lied ist eine Datei, und die braucht eine gewisse Menge Platz. Auf einer LP liegen die Songs fein säuberlich hintereinander, und dieses Ziel hat auch die Festplatte: Sie will Dateien am Stück speichern, damit ihre "Plattennadel" sie schnell hintereinander weg lesen kann. Das Dilemma: Eine Festplatte ist nicht starr wie eine LP, es werden ständig Daten gespeichert, verändert, verschoben und gelöscht. Und je länger die Festplatte nicht aufgeräumt wird, desto mehr Daten werden kreuz und quer auf der Platte verteilt. Die Folge: Der Lesekopf der Festplatte muss länger nach den Daten suchen, und das kostet Zeit.

Bremse 3:

Wer ständig neue Software auf der Festplatte installiert, macht seinen PC langsamer. Denn viele Programme lädt Windows bei jedem Start in den Speicher, obwohl sie kaum benutzt werden. Zudem verwahrlosen schleichend die internen Verwaltungsbereiche des Systems - vor allem die so genannte Registry. In dieser Datei verzeichnet Windows penibel, welche Software installiert ist und welche Einstellungen der PC-Nutzer vorgenommen hat. Das Problem: Werden Programme gelöscht, hinterlassen sie oft Datenreste und falsche Einträge. Die Folge: Die Registry quillt über, das System wird langsamer, Fehlermeldungen häufen sich.

Leider verfügt Windows nur über wenig eigene Werkzeuge zum Frühjahrsputz. Das Hilfsprogramm "Defrag" im Ordner "Zubehör" kann die Platte zwar beschleunigen, indem fragmentierte Dateien wieder zusammenhängend gespeichert werden - den Rest müssen Spezialprogramme wie "Tuneup Utilities 2006" von S.A.D. oder "Steganos Tuning 7" übernehmen. Sie kosten rund 30 Euro und untersuchen automatisch den PC auf mögliche Schwachstellen, lösen Tempobremsen, räumen Festplatte und Arbeitsspeicher ohne Zutun des Benutzers auf. Und beide Programme gibt es in einer zeitlich begrenzten Version zum Testen kostenlos im Internet.

Wer seinen Computer also regelmäßig entrümpelt, kann sich über einen Rechner freuen, der auch nach Jahren fast so schnell arbeitet wie am ersten Tag. Aber eben leider nur fast, weil ja unsere Daten und Lieblingsprogramme auf der Platte sind - und die kosten nun mal Tempo und Speicher.

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Jörg Schieb

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