Rücktritt Steve Jobs - Tim Cook neuer Apple-Chef Kann Steve Jobs Nachfolger Tim Cook den Job erledigen?

Eigentlich führt er die Hauptgeschäfte des Konzerns schon seit Jahren und hat nun auch offiziell die Führungsposition inne. Aber wer ist eigentlich Tim Cook?

Eigentlich führt er die Hauptgeschäfte des Konzerns schon seit Jahren und hat nun auch offiziell die Führungsposition inne. Aber wer ist eigentlich Tim Cook?

Er trägt vorrangig Jeans und Turnschuhe, ist ein Workaholic, unglaublich intelligent und achtet auf die Details. Er hält sein Privatleben komplett aus der Öffentlichkeit heraus, isst, schläft und atmet Apple und hat Erfahrungen mit lebensbedrohlichen Diagnosen. Kommt das jemandem bekannt vor?

Tim Cook mag vielleicht nicht das gleiche Temperament oder den stechenden Sarkasmus von Steve Jobs haben, aber wie sein Vorgänger ist er eine Führungskraft durch und durch.

Der frühere Compaq- und IBM-Geschäftsführer kam 1998 zu Apple, um den Herstellungs- und Lieferungsbereich in die Hände zu nehmen. Zu behaupten, dass er diese Geschäftszweige in Ordnung gebracht hat, ist untertrieben, denn Cook hat Apples Kosten minimiert und den Konzern zu einer hochprofitablen Geldmaschine gemacht.

Er war außerdem verantwortlich für einige der aufsehenerregendsten Deals, die Apple jemals abgeschlossen hat, wie beispielsweise die Vorbestellung von genügend Flash-Speicher im Jahr 2005, die Apple für über fünf Jahre marktfähig machte. Er verhandelt außerdem die iPhone-Verträge mit den Mobilfunkanbietern.

Mit Jobs teilt Cook definitiv seine Arbeitseinstellung und Leidenschaft für den Konzern. Als im Jahr 2009 neue MacBooks vorgestellt wurden, listete der neue CEO Gründe für Apples steigende MacBook-Verkäufe auf: bessere Computer, bessere Software, Kompatibilität durch Boot-Camp und Virtualisierung.

Apple-Beobachter John Gruber beschrieb das damalige Auftreten von Cook auf dem Apple-Special-Event: "Cooks Liste ist kein Marketing-Mist, sondern eine akkurate, kurz und bündige Beschreibung von Apples Computerbusiness." Laut Gruber hat Cook Apples Philosophie in wenigen Wörtern zusammengefasst: "Wir machen bei Qualität keine Kompromisse."

Im Juli dieses Jahres konnte sich Cook auf der Umsatzbekanntmachung von Apple einen Seitenhieb auf Windows PCs nicht verkneifen: "Ich denke, es gab eine Verdrängung der neuen Macs durch das iPad. Wir haben eine Rekordmenge von 9,2 Millionen iPad im Verlauf des Quartals ausgeliefert. Das entspricht der doppelten Menge an ausgelieferten Macs. Es liegt auf der Hand, dass viele Kunden ein iPad anstelle eines Mac gekauft haben. Aber was uns wirklich stolz macht, ist, dass sich immer mehr Kunden entscheiden, ein iPad anstelle eines Windows-PCs zu kaufen."

Neben Apple ist Cook im Aufsichtsrat von Nike, liebt Energieriegel und ist ein großer Fan von Lance Armstrong. Seine Freizeit verbringt er mit Hiking, Rad fahren und geht ins Fitnessstudio. 1996 wurde bei ihm fälschlich Multiple Sklerose diagnostiziert. Seitdem nimmt er an zahlreichen Charity-Events teil, um Gelder zu akquirieren und spendet selbst einen Teil seines Einkommens. Er unterstützt außerdem ein Stipendienprogramm an der Auburn Universität in Alabama, wo er seinen Ingenieursabschluss machte.

Wie wird es also mit Apple unter seiner Führung weitergehen? Für eine Weile wird es sicher genauso weitergehen wie bisher, denn Cook führt den Konzern als rechte Hand von Jobs inoffiziell seit mehreren Jahren und war für die gesamte Firma verantwortlich, als Jobs krankheitsbedingt ausfiel.

Bereits 2008 schrieb das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin "Fortune", dass die Bereichsleiter der Rechtsabteilung sowie aus Finanzen, Design und Marketing alle direkt an Jobs berichten, aber keine andere Führungskraft mehr Verantwortung hat als Cook.

Mit Cook als neuer CEO und Jonathan Ive als Kopf des Designteams, hinterlässt Steve Jobs Apple in guten Händen.

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