Es gibt unzählige Dinge, die mir mächtig auf den Keks gehen. Das meiste davon bekomme ich leicht in den Griff. Manches nicht. Meistens sind das dann die kleinen Missgeschicke und Bugs am PC, die mich zur Weißglut bringen. Kein Wunder, wenn man den ganzen Tag vor der PC-Glotze hängt. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich? Dann lassen Sie uns doch einmal unsere Nerv-Checkliste vergleichen....
Im neuen Winword 2000 komme ich beim Tippen ständig an die EINFG-Taste. Und schon wechselt Word unbemerkt in den Überschreiben-Modus. Bis ich wieder einmal einen Blick auf den Monitor geworfen habe, sind in der Regel bereits zwei bis drei Sätze überschrieben. Die lassen sich zwar mit der Undo-Funktion wieder reanimieren, den Schreibfluss hemmt das aber dennoch. Im alten Word ist mir das nie passiert.
Wir haben in der Redaktion eine der allerersten MS Office 2000 Versionen installiert. In der Textverarbeitung Word stecken gar merkwürdige Bugs. Ich darf die Silbentrennung nicht aktivieren, sonst friert sofort der ganze Rechner ein. Mein Kollege darf Tabellenzeilen nicht umkopieren, sonst droht ihm das gleiche Schicksal. Ein Freund aus Bamberg musste zur alten Version zurückwechseln: Ihm stürzte das Programm immer beim Verschieben von Wörtern per Drag and Drop ab.
Das passiert mir leider ständig: Mitten beim Surfen bricht auf einmal die Online-Verbindung zusammen. Ohne Vorwarnung. Oft mitten beim Aufbau einer Homepage oder beim Download einer Datei. Die Techniker sind ratlos: S**t happens.
Das bringt mich wirklich auf die Palme. Da bekommt man eine E-Mail von einem Leser, beantwortet sie ausführlich und erhält nach fünf Minuten die Rückmeldung, dass die genannte E-Mail-Adresse ständige »Errors« habe und die Mail deswegen nicht zugestellt werden kann. Dabei ist die Adresse völlig korrekt eingegeben und es gibt sie tatsächlich. Also alles umsonst getippt, da die Mail weiterhin nicht zustellbar ist. Doofes Internet.
An Werbebanner auf den Homepages habe ich mich längst gewöhnt. Inzwischen nutzen aber immer mehr Sites ein Rotationssystem, das die Werbung an einem vorgegebenen Platz immer wieder austauscht wie bei den Banden im Fußballstadion. Und hier wütet selbst bei großen Firmen der Bug: Anstelle von einem neuen Banner wird beim Wechsel des Anzeigenmotivs oft nur noch eine Fehlermeldung angezeigt die angeforderte Vorlage wurde nicht gefunden. Da gibt es also zahlreiche Firmen, die teures Geld für zig Kontakte auf einer Homepage bezahlen. Und die löhnen nun dafür, dass den Besuchern Fehlermeldungen präsentiert werden.
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Warum ist es im Netscape Navigator nicht möglich, Texte zu markieren, ohne dass die kopierten Passagen jeden Zeilensprung durch zahlreiche aneinander gereihte Leerzeichen ersetzen? Und warum lassen sich im Internet Explorer keine Texte so nach Word kopieren, dass störende Formatierungen und eingebettete Links auf der Strecke bleiben?
Fast alle Shareware-Programme weisen inzwischen eine 30-Tage-Beschränkung auf. Sie werden installiert, laufen einen Monat und verweigern dann den Start. Das Problem: Wir installieren die Software zur allerersten Begutachtung. Bis zu einem ausführlichen Test vergeht dann oft genug ein ganzer Monat. Dann lässt sich das Programm aber nicht mehr testen, weil es ja nicht mehr startet. Das Problem gilt auch bei Folgeversionen. Sie können nicht getestet werden, weil ihre Vorgänger ja bereits das Zeitlimit aufgebraucht haben. Um überhaupt weiter testen zu können, müssen wir entweder eine Vollversion der Shareware beantragen oder die Registry von Windows entfernen und neu aufspielen. Beides sehr Zeit raubende Verfahren. Warum kann ich die Programme nicht an 30 Tagen testen, die nicht zusammenhängen müssen?
Immer mehr Shareware-Entwickler veröffentlichen bereits die Betaversionen ihrer Programme in den einschlägigen Foren. Das war vor kurzem noch verpönt, da es als unschick galt, unfertige Software zu verbreiten. Inzwischen bekommen die Anwender die halb fertigen Testversionen nur so um die Ohren gehauen. Und wenn dann die Rechner abstürzen, reden sich die Programmierer heraus: War doch eine Beta, konnte ich doch nicht wissen. Ein ätzender Trend, zumal viele Betas nur bis zu einem ganz bestimmten Datum laufen.
Immer mehr Informationen werden online angeboten. Prima. Find ich gut. Aber wann darf man als Leser den Layoutern in den Hintern treten? Die machen die besten Texte absolut unleserlich. Entweder werden die Texte grün auf gelbem Untergrund präsentiert oder sie werden aus Gründen des Lesbarkeit zeilenweise umgebrochen und auf mehrere HTML-Seiten verstreut, dass es Ewigkeiten braucht, um sie zu lesen. Echt nervig ist auch die Online-Prämisse »Kurz fassen«. Ich will aber mehr erfahren als nur Schlagzeilen. Und meistens werden doch die Inhalte gekürzt.
Das war bestimmt noch nicht alles. Gerne fülle ich die nächste Kolumne mit Ihren Nerv-Tiraden. Bitte als Vierzeiler mit Namen und E-Mail-Adresse an Typemania@compuserve.com schicken!
Carsten Scheibe
Typemania@compuserve.com