Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) waren gewappnet, als erst der Papst und dann seine Getreuen in die Stadt kamen. Unter den Menschen, die dem Kirchenoberhaupt in der Domstadt zuwinkten, waren aber nicht nur deutsche Gottesgetreue, sondern auch viele Ausländer. Wie soll nun aber der typische Kölner Bus- und Bahnfahrer mit diesen Menschen zurechtkommen, die in der Regel nicht Deutsch sprechen, sondern Englisch? Um jede nur erdenkliche Sprachbarrikade einzureißen, hat die KVB ein kleines Heftchen herausgegeben, das typische englische Sätze präsentiert - und zwar in einer ganz bodenständigen Lautsprache. Da heißt es dann etwa "Du ju spiek inglisch?" oder "Ju häff tu päi käsch". Die Broschüre mit seinem ganz speziellen Englisch kam nicht nur bei den Busfahrern gut an. Sie musste inzwischen nachgedruckt werden.
English falls us easier now
Warum also nicht? Warum werfen wir diese komische Schreibweise für englische Begriffe, die ein deutschstämmiger Englischsprecher doch eh nicht versteht, nicht einfach über Bord und schreiben unser Englisch so, wie wir es sprechen? Vor allem im Computerjargon macht das doch eine Menge Sinn, wimmelt es doch hier nur so vor englischen Begriffen, die in West- und in Ostdeutschland meist völlig unterschiedlich ausgesprochen werden - was vor allem daran liegt, dass in den neuen Bundesländern früher statt Englisch noch Russisch gelehrt wurde. Nun aber frisch ans Werk. Wenn in einem Computerartikel statt "Download" der "Daunlod" erwähnt wird, dann weiß ab sofort jeder ganz genau, was da gemeint ist. Schnell lassen sich ganze Sätze auf diese Weise formulieren: "Bitte klicken Sie auf Daunlod, um mit dem Transfähr der Feils aus dem Intärnett zu beginnen."
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Die Sprachschule macht Sinn. Schätzungsweise 20 bis 30 Fachmagazine gehen alleine im Computerbereich jeden Monat an den Start und schreiben bis zu 200 Seiten mit einem PC-Fachchinesisch voll, dessen Lautierung eigentlich nur die wenigsten verstehen. So liest sich doch auch das hier sehr gut: "Bitte schließen Sie Ihren Eipott an den Rechner an und starten die Eitjuns-Softwär, um die neuen Sonks auf das Gerät zu übertragen." Oder: "Buhten Sie den Rechner neu. Anschließend finden Sie das Eikonn der neuen Softwär im Systemtrei der Tahskleiste vor. Nutzen Sie einen Hottkih, um das Programm aufzurufen. Im Fenster verwenden Sie am besten die Körsörtasten, um die einzelnen Einstellungen anzuwählen."
Wir sagen Jawoll zur Feierwoll
Schlimm wird es im Sicherheitsbereich, hier herrscht besonders großer Aufklärungsbedarf. Denn erst wenn der eigene Rechner mit einer Feierwoll gesichert ist, hat er Schutz vor Wieren, Deilern, Äktiff-X-Modulen und Trojanern.
Wie bitte? Sie sind der Meinung, dass die Aussprache völlig wurscht ist, wenn man nur versteht, was mit den Begriffen gemeint ist? Dann haben Sie noch nie einer PC-Diskussion gelauscht, in der sich ein urwüchsiger Bayer und ein Sachse vom Land die Fachbegriffe im eigenen Idiom um die Ohren hauen.
Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania