"Sex sells - not". Diese Erfahrung müssen Rockstar Games und der Spieleverlag Take 2 machen. Ihr internationaler Bestseller "Grand Theft Auto: San Andreas" hatte in den vergangenen Wochen für Aufsehen geregt, weil findige Programmierer innerhalb des Programms ein verstecktes Sexspiel entdeckt hatten, das mit einer so genannten "Mod"-Software frei geschaltet werden konnte (siehe "Mehr zum Thema"). Das Entertainment Software Rating Board (ESRB), das die Altersfreigaben von Computer- und Videospielen festlegt, hat "GTA: San Andreas" erneut geprüft und eine Neuabstufung von "M" (ab 17 Jahre) auf "Adults only" (ab 18 Jahre) vorgenommen.
Auf dem Papier erscheint dieser Unterschied gering, für den Hersteller sind die Folgen aber gravierend, weil "Adults only"-Titel von den meisten großen Einzelhandelsketten wie Wal-Mart oder Best-Buy grundsätzlich nicht zum Verkauf angeboten werden. So erwartet Take 2 prompt finanzielle Einbußen und einen Verkaufseinbruch von 50 Millionen Spielen.
Die Produktion des Spiels wurde vorübergehend ausgesetzt, der Hersteller arbeitet jetzt an einer Version der Software, in der keine erotischen Überraschungen zu finden sein sollen. Danach soll "GTA: San Andreas" noch einmal dem ESRB vorgelegt werden, um wieder die "M"-Freigabe zu erhalten.