Marktführer bei Bluetooth-Kopfhörern Für Apple hat sich der Wegfall der Klinke gelohnt

Für die AirPods erntete Apple viel Häme. Doch finanziell scheinen sie ein voller Erfolg zu sein: Apple wurde damit im Weihnachtsgeschäft zum Marktführer bei den Bluetooth-Kopfhörern.

Bei der Vorstellung des iPhone 7 im September wurden die News über die neue Doppelkamera und das wasserdichte Gehäuse schnell von einer anderen Tatsache in den Hintergrund gedrängt: Erstmals verzichtete Apple bei seinen Smartphones auf den 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss. Kopfhörer können seitdem nur noch über einen Adapter, die Lightning-Buchse oder kabellos via Bluetooth angeschlossen werden.

Apples Begründung: Man brauche "Mut", um alte Zöpfe abzuschneiden und die kabellose Technik voranzubringen. Zugleich stellte man die ersten eigenen Bluetooth-Kopfhörer für 179 Euro vor, die AirPods (hier unser Test). Dieser radikale Schritt sorgte für viel Frust in den sozialen Netzwerken.

AirPods machen Apple zum Marktführer

Ein Vierteljahr später kann man sagen: Zumindest finanziell hat sich der Wegfall der Klinkenbuchse für Apple gelohnt. Das zeigt eine Untersuchung der Marktanalysten von Slice Intelligence, die sich den Markt der verkauften Bluetooth-Kopfhörer in den USA näher angeschaut haben. Der Bluetooth-Markt wird immer wichtiger, schon jetzt sind 75 Prozent der verkauften Kopfhörer ohne Kabel ausgestattet. 

Demnach konnte sich Apple trotz des späten Verkaufsstarts der AirPods im Weihnachtsgeschäft den Löwenanteil von 26 Prozent im Kopfhörermarkt sichern. Der ehemalige Platzhirsch Beats (der ebenfalls zu Apple gehört) sank von 24,1 auf 15,4 Prozent. Rechnet man beide Anteile zusammen, dominiert Apple den Markt mit satten 41,4 Prozent. Vier von zehn kabellosen Kopfhörern stammen quasi aus Cupertino.

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Dabei fängt Apples Marketingmaschinerie erst an: Vor wenigen Tagen wurden die ersten Werbeclips für die AirPods ausgestrahlt, die vor allem die simple Kopplung mit dem iPhone in den Mittelpunkt stellen.

Bose und Sony trotzen Boom

Federn ließen vor allem Jaybird (von 7,5 auf 2,5 Prozent), Plantronics (7,8 auf 2,2 Prozent), LG (4,6 auf 1,4 Prozent) und Sennheiser (2,6 auf 1,8 Prozent). Auch Samsung halbierte seinen ohnehin mickrigen Marktanteil von 1 auf 0,5 Prozent.

Nur zwei Unternehmen konnten dem AirPods-Boom trotzen: Bose und Sony. Bose legte von 10,5 auf 16,1 Prozent deutlich zu, Sony wuchs von 3,6 auf 4,2 Prozent. Beide Hersteller dürften vor allem vom Boom der Noise-Cancelling-Kopfhörer profitieren, die Lärm (Zuggeräusche, Flugzeugtriebwerke) minimieren.

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