Experten haben vor Hysterie wegen des Internet-Wurms "Korgo" gewarnt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erklärte in Bonn, der Schädling sei "entgegen anders lautender Meldungen" in Deutschland nicht sehr weit verbreitet. Befürchtungen, dass der Wurm Online-Banking-Anwendern Zugangs-Daten für Kreditkarten und Online-Banking entwende, könnten nicht bestätigt werden.
Weil "Korgo" die gleiche Sicherheitslücke wie der im Mai aufgetauchte Wurm "Sasser" nutze, müssten die meisten Anwender bereits geschützt sein, teilte das BSI mit. Die so genannte Backdoor-Funktion, über die ein Angreifer theoretisch Zugriff auf den Rechner erlangen könne, sei bisher nicht ausgenutzt worden.
Spuren führen nach Russland
"Korgo" ist offenbar das Werk von Hackern in Russland. Die Computerzeitschrift "PC Professionell" berichtete unter Berufung auf Sicherheitsunternehmen, Urheber sei eine russische Hackervereinigung namens "Hangup Team", die sich durch große Kreativität auszeichne. Während sonstige Schädlings-Programmierer bereits bestehende Viren nach deren ersten Auftauchen umschreiben und so neue Varianten auftauchen, bestehe "Korgo" bereits jetzt aus einer ganzen Wurm-Familie. Bislang existieren von Korgo.A bis Korgo.F sechs Versionen, die sich in Funktionsweise und Schadenspotenzial jedoch nur wenig voneinander unterscheiden, schreibt das Magazin. Wie viele Rechner weltweit von "Korgo" infiziert sind, sei unklar, weil er sich nicht per E-Mail verbreitet.
Von "Korgo" betroffen sind laut BSI die Betriebssysteme Windows XP und Windows 2000, nicht jedoch Windows 98 und Me. Schutz bietet ein bereits seit April von Microsoft angebotenes Sicherheits-Update (Patch), zu dem man unter anderem über die Seiten des BSI gelangt.