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Betrugsversuche Whatsapp-Terror bei Ebay Kleinanzeigen: So schützen Sie sich vor Betrügern

Eine junge Frau schaut skeptisch auf ihren Rechner
Guter Versuch: Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich viele Anfragen bei Ebay Kleinanzeigen als plumpe Betrugsversuche.
© Pheelings Media
Wer ein begehrtes Smartphone oder andere beliebte Waren auf Ebay Kleinanzeigen erwerben oder verkaufen will, kommt früher oder später mal mit Betrügern in Kontakt. Vor dem Hintergrund einer aktuellen Masche verrät Ihnen der stern, wie Sie sicherer auf dem Marktplatz handeln.

Schon wieder macht eine Betrugsmasche bei Ebay Kleinanzeigen die Runde. Die Polizei warnt vor einem Missbrauch der Funktion "Sicher bezahlen" in Verbindung mit Whatsapp-Nachrichten an die Verkaufenden. Das funktioniert so: Vermeintliche Interessenten schlagen ohne lange Verhandlung zu und wollen den Kauf mit der plattformeigenen Bezahlfunktion abwickeln. Über die oftmals hinterlegte Rufnummer im Inserat folgen anschließend Nachrichten über Whatsapp, die eine Zahlung bestätigen sollen und dazu auffordern, über einen Link Kreditkartendaten zu hinterlegen, damit das Geld ausgezahlt werden könne. 

Hinter diesem Link steckt ein Live-Chat, in denen sich angebliche Ebay-Kleinanzeigen-Mitarbeiter um die Abwicklung der Zahlung kümmern wollen. Gibt man dort nun die Daten der Kreditkarte raus, folgen unweigerlich Abbuchungen der Betrüger – und ganz sicher kein Zahlungseingang.

So schützen Sie sich als Käufer bei eBay Kleinanzeigen

Um einen solchen Betrug – und viele weitere Versuche, entweder Ware oder Geld von ehrlichen Käufern und Verkäufern auf Ebay Kleinanzeigen zu stehlen – zu verhindern, gibt es eine Handvoll goldene Regeln, die das Schlimmste ohne viel Mühe verhindern.

Für Käufer gilt: Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Besonders günstige Preise bei sehr beliebten Artikeln, etwa einer Playstation 5 oder dem neuesten iPhone, dienen dazu, Druck zu erzeugen und unkluge Entscheidungen zu provozieren. Achten Sie bei solchen Angeboten besonders auf folgende Details:

  • Wie gut ist die Kommunikation des Verkäufers? Ist die Sprache auffallend fehlerhaft oder lassen sich zusammenhängende Unterhaltungen führen?
  • Wie alt ist das Konto des Verkäufers? Klicken Sie dazu im Chat auf das Symbol des Gegenübers oder tippen Sie in der App auf die drei Punkte am oberen rechten Rand, um zum Profil zu gelangen. Dort erfahren Sie, wie lange die Person schon dabei ist und wie andere Nutzer:innen die Käufe und Verkäufe bewertet haben. Handelt es sich um taufrische Konten ohne jegliche Bewertungen mit nur einer aktiven Anzeige und keinerlei Historie, sollten Sie Abstand nehmen.
  • Sollte die Bezahlfunktion "Sicher bezahlen" angeboten werden, muss die gesamte Abwicklung über die Internetseite von Ebay Kleinanzeigen laufen. Es gibt keine Live-Chats mit Mitarbeitenden, keine Bestätigungslinks über Whatsapp und generell keinerlei Schritte, die außerhalb der Plattform ablaufen.

Das können Sie als Verkäufer tun

Die gleichen Hinweise und Regeln gelten im Grunde auch für Verkäufer. Da man mit guten Angeboten aber quasi zum Magnet für Betrugsversuche wird, gibt es außerdem noch ein paar hilfreiche Tipps:

  • Geben Sie Ihre Mobilfunknummer nicht im Inserat an. Zwar können nur Registrierte auf diese Information zugreifen, aber ein Konto bei Ebay Kleinanzeigen ist schnell angelegt. Damit verhindern Sie, dass man Sie ungefragt bei Whatsapp kontaktiert und Abwicklungen abseits von Ebay Kleinanzeigen erfragt. 
  • Bei sehr teuren Artikeln empfiehlt es sich außerdem, die Adresse nur vage anzugeben. Es hilft beim Verkauf ohnehin nur wenig, wenn Sie Ihre exakte Anschrift angeben – sollte jemand aber wissen wollen, wo es etwas zu holen gibt, ist die Information Gold wert. Teilen Sie – wenn überhaupt – Ihre private Adresse nur, wenn sie bereits mit Ihren Gegenüber gesprochen haben und dabei ein gutes Gefühl haben. Bleibt das aus, wählen Sie für eine Übergabe bei Abholung besser einen neutralen Ort in Ihrer Nähe.
  • Bei Zahlungen über Ebay Kleinanzeigen ("Sicher bezahlen") findet alles innerhalb der Plattform statt, Ihre Kreditkarte oder Ihr Konto braucht der Käufer nicht, denn das Geld geht zunächst an die Plattform, die es Ihnen anschließend überweist.

Übrigens: Auch Verkäufer können mit einem Klick auf das Chat-Symbol oder die besagten drei Punkte in der App das Profil des Käufers prüfen. Auch hier gilt: Hinter neuen Konten verstecken nicht per se Betrüger, aber die Wahrscheinlichkeit ehrlicher Absichten ist bei altgedienten Konten, sofern diese nicht gehackt worden sind, höher.

Wenn Bilder von Kleiderkreisel und ebay-Kleinanzeigen plötzlich auf Porno-Seiten landen

Hilfe wenn es zu spät ist

Ist das Kind in den Brunnen gefallen und Sie haben Ihre Kreditkartendaten weitergegeben, kontaktieren Sie umgehend die Sperrhotline 116116. Eine Anzeige bei der Polizei kann nicht schaden, führt aber nur selten zum Erfolg. Sofern Sie Login-Daten für Ihr Konto weitergegeben haben, aber noch Zugriff besteht, ändern Sie die Daten schnellstmöglich.

Ist Ihre Mobilfunknummer in den Hände von Betrügern geraten, können Sie nicht viel machen. Bleiben Sie auch über den Erstkontakt mit den Betrügern hinaus skeptisch, wenn Ihnen unbekannte Nummern schreiben und blockieren Sie Kontakte, die Sie nicht zuordnen können.

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