Online-Shopping Endlich kostenlos ausmisten: Ebay streicht Gebühren für Privatverkäufer nahezu vollständig

Frau packt ein Paket ein
Wer künftig bei Ebay privat etwas verkauft, muss dafür nicht länger Gebühren abdrücken.
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Ebay rennen die Privatkunden offenbar weg: Künftig verlangt die Plattform bei Verkäufen von Privatkunden keine Angebotsgebühren oder Verkaufsprovisionen mehr. Wenige Restgebühren für Ausnahmefälle bleiben.

Private Verkäufe bei Ebay haben in den vergangenen Jahren immer weiter an Bedeutung verloren. Vor allem wegen der Konkurrenz durch die gleichnamige Kleinanzeigen-Plattform mieden viele Kunden die Auktionsplattform, die teils horrende Gebühren für einen erfolgreichen Verkauf einstrich. Da Ebay Kleinanzeigen aber schon eine Weile nicht mehr zum Ebay-Universum gehört (und sich bald umbenennt), muss sich der ehemalige Mutterkonzern offenbar neu orientieren.

Private Ebay-Verkäufer von Gebühren befreit

Ab sofort gibt es daher bei Ebay keinerlei Gebühren mehr für private Verkäufer – sowohl die Angebots- als auch die Verkaufsgebühr (oder Provision) entfällt ersatzlos.

Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA sagte Oliver Klinck, Geschäftsführer von Ebay Deutschland, dass der Verzicht auf die Gebühren dazu beitragen solle, die Vielfalt des Angebots auf Ebay zu erweitern und so die Plattform insgesamt zu stärken. Denn, so Klinck: "Wir sehen, dass die privaten Verkäufer auch als Käufer viel aktiver sind. Diejenigen, die über Ebay verkaufen, shoppen auch doppelt so viel wie die Käufer, die nur einkaufen."

Die Gebührenbefreiung gilt ausdrücklich nur für private Verkäufer, die sich entsprechend verhalten. "Wenn jemand regelmäßig 20 iPhones am Tag verkauft, dann ist das für uns ein sehr klarer Hinweis, dass dies kein privater Verkäufer ist", erklärte Klinck der DPA.

Mitarbeitende von Ebay und spezielle Algorithmen sollen das Angebot künftig nach solchen schwarzen Schafen durchkämmen und bei Missbrauch der kostenlosen Inserate entsprechende Schritte einleiten. Bislang mussten Verkäufer rund elf Prozent der Erlöse und bis zu 35 Cent als Einstellgebühr an Ebay abgeben.

Sofort-Kaufen und Preisvorschläge ebenfalls kostenfrei

Im Kleingedruckten von Ebay finden sich die neuen Regeln samt aller Zusatzoptionen für Angebote. Demnach sind pro Monat bis zu 320 Inserate ohne Wenn und Aber kostenfrei, nach Ausschöpfen des Kontingents werden 50 Cent pro Angebot fällig. Ausnahme: Sofern es sich um Auktionen mit einer längeren Dauer über mehr als drei Tage handelt, deren Startpreis bei einem Euro liegt, sind 2500 weitere Inserate kostenfrei.

Einige Zusatzoptionen bleiben künftig kostenpflichtig, dazu zählen allerdings nicht die wichtige Sofort-Kaufen-Option, die Möglichkeit für Preisvorschläge und die Startzeitplanung. 

Für besonders teure Artikel, deren Echtheit eine wichtige Rolle beim Wert spielt, bietet Ebay zudem eine kostenfreie Echtheitsprüfung an. Das Angebot gilt zum Beispiel für Luxusuhren, Sneaker und teure Handtaschen.

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