Messenger ohne Facebook-Account Auch Datenmuffel dürfen jetzt bei Facebook chatten

Von Malte Mansholt
Die Apps für Facebook und Messenger sidn auf einem Smartphone nebeneinander angeordnet
Facebook gibt seinen Messenger jetzt für Nutzer ohne Account frei
© Jens Büttner/dpa
Facebook -Verweigerer können nun den Messenger des sozialen Netzwerkes nutzen - sogar ohne eigenen Facebook-Account. So ganz ohne persönliche Daten geht's aber doch nicht. 

Vor wenigen Jahren war Facebook noch der Geheimtipp bei US-Studenten, mittlerweile ist beinahe die halbe Welt dem Netzwerk beigetreten. Von der Oma über den Chef und bis zur angolanischen Tante der Großcousine in Wanne-Eickel sind längst alle bei Facebook zu finden. Eine kleine Minderheit wehrt sich aber weiterhin mit Händen und Füssen dagegen, Mark Zuckerberg und seinen Freunden ihre Daten anzuvertrauen. Doch aller berechtigten Skepsis zum Trotz: Die schnelle Erreichbarkeit des Facebook-Chats hat schon so Manchen davon abgehalten, der Datenschutz-Hölle den Rücken zu kehren. Nun gibt es einen Schimmer der Hoffnung für alle Facebook-Hasser die trotzdem nicht den Kontakt zu ihren Liebsten verlieren möchten: Der Konzern öffnet den Messenger endlich für Nichtmitglieder.

So ganz ohne Daten herauszurücken, kommen die aber nicht davon: Mindestens die Telefonnummer verlangt Facebook für die Anmeldung ohne Konto. Die reicht dann zur Nutzung der Messenger-App auf dem Smartphone, das Chatten auf der Webseite am Rechner bleibt Mitgliedern vorbehalten. Das verkündet Facebook in einem Blog-Post. Zudem kommen nicht alle Nutzer weltweit in den Genuss: Zunächst dürfen sich nur die Facebook-losen in den USA, Kanada, Peru und Venezuela ohne Account im Messenger austoben.

Auch ohne Account sammelt Facebook Daten

Wie genau die Kontaktaufnahme ohne Freundesliste funktioniert, ob die Nutzer auch für Mitglieder zu finden sind und warum sich Facebook jetzt hauseigene Konkurrenz für den erst letztes Jahr eingekauften Messenger Whatsapp aufbaut, ist nicht bekannt. Sicher ist aber: Neben dem reinen Verschicken von Nachrichten funktionieren auch die anderen Features des Messengers wie Smileys, der Fotoversand und die Sprach- und Videotelefonie.

Einen echten Schutz der Privatsphäre vor der Datenkrake Facebook bietet das Einloggen per Telefonnummer nicht. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Facebook die Nummer, den zugehörigen Namen und weitere Infos zur Person hat, sind hoch. Schuld sind die eigenen Freunde und Bekannten: Facebook erlaubt, seine Smartphone-Kontakte nach möglichen Freunden zu durchsuchen und speichert dann sämtliche Daten - auch die der Facebook-Muffel. Wer sich nur per Telefonnummer anmeldet, kann von Facebook daher trotzdem mit allen möglichen Kontakten verknüpft werden.

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