Mark Zuckerberg hat es nicht leicht: Wenn er im Laden mit seiner Kreditkarte bezahlt, schaut ihn das Personal ungläubig an. Eine Verkäuferin wurde sogar mal kreidebleich, als sie seinen Namen sah. Er bekommt ständig Telefonanrufe von Menschen, die gerne einmal persönlich mit dem Facebook-Chef sprechen wollen. Ab und zu landen sogar Päckchen von Fans in seinem Postfach. Nur: Mit dem 31 Jahre alten, smarten Facebook-Gründer hat Zuckerberg nichts gemeinsam - außer dem Namen. Und das führt zu kuriosen Verwechslungen.
Ich bin auch Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg ist Insolvenzanwalt im US-Bundesstaat Indianapolis und gut 20 Jahre älter der lockige Facebook-Chef. Seit zwei Jahrzehnten ist er als Anwalt tätig, und lange Zeit machte niemand Aufhebens um seinen Namen. Das änderte sich im Jahr 2010, als "The Social Network" ins Kino kam. Der Film wurde zum Hollywood-Hit. Darin geht es um die Gründung des Sozialen Netzwerks und das Leben von Mark Zuckerberg. Danach war der ungewöhnliche Name jedem Menschen ein Begriff - und der Anwalt-Zuckerberg wurde über Nacht zum Star wider Willen.
Als er in einem Restaurant anrief, um einen Tisch zu reservieren, fragte die Person am anderen Ende der Leitung verdutzt: "Sind Sie es wirklich?" Zuckerberg war genervt. Doch nach einiger Zeit legte sich die Wut und er begann, die Namensgleichheit für sein Geschäft auszuschlachten. Er startete eine Webseite namens "IamMarkZuckerberg.com", auf der es heißt: "Wenn Sie 2004 bei Google nach dem Namen Mark Zuckerberg gesucht hätten, Sie hätten mich gefunden und niemanden sonst."
Mittlerweile hat sich der 53-Jährige an den Rummel gewöhnt. Vor einem Jahr kam er in ein Restaurant, erzählte er dem US-Portal "Fusion", und in der Lobby wartete ein Pulk Menschen. Alle wollten in das angesagte Lokal in Naples, Florida - doch es war kein Tisch mehr zu bekommen. Als er dann jedoch durch die Tür trat, kam der Chef persönlich und begleitete ihn zum besten Tisch des Restaurants. Dazu gab es eine Flasche feinsten Champagner - natürlich auf Kosten des Hauses.
Tische, Tickets und die Liebe
"Es ist für mich ein Riesen-Witz", sagt Zuckerberg gegenüber "Fusion": "Und unterhaltsamer als Fernsehen." Seine Trophäensammlung ist über die Jahre gewachsen: So bekam er in den vergangenen Jahren Rabatte auf Leihwagen, VIP-Tickets für den legendären US-Talker David Lettermann und mehr Tische in Edel-Restaurants angeboten, als er jemals besuchen könnte. Und der ganze Hype hat noch etwas Gutes: Seit "The Social Network" schreiben die Menschen seinen - für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlichen - Namen endlich richtig.
Auch die Liebe seines Lebens verdankt der 53-Jährige seinem Namen: Seine Langzeitfreundin Lois Benjoya sagt, sie hätte sich nicht mit ihm getroffen, wenn er nicht Mark Zuckerberg heißen würde. Verkuppelt wurden beide von Benjoyas Schwester, die ihr lange einredete, dass sie ihr ein Date mit dem Facebok-Chef besorgen könnte. Schließlich fuhr Benjoya drei Stunden zu ihrer Verabredung - doch der Witz nahm ein gutes Ende. Es funkte zwischen den beiden, bis heute sind sie ein Paar.
Willst du mein Facebook-Freund sein?
Während die meisten Menschen den Namen Mark Zuckerberg kennen, wissen offenbar nur die wenigsten, wie der Facebook-Gründer aussieht. Deshalb bekommt der 53-jährige Zuckerberg ständig Freundschaftsanfragen - in einer Session lehnt er gelegentlich mehr als 1000 Anfragen ab. Einmal habe er dem Facebook-Gründer eine Freundschaftsanfrage geschickt, erklärt er "Fusion", doch er bekam nur eine Fehlermeldung: "Diese Person hat das Limit für Freundschaftsanfragen erreicht und kann keine weiteren annehmen."
Auch Benjoya kennt das Problem: Lädt sie ein gemeinsames Foto hoch und taggt ihren Freund, bekommt auch sie kurz darauf hunderte Freundschaftsanfragen von Fremden. Nur der gemeinsame Sohn findet den Namen seines Vaters klasse: In der Schule prahlt er vor Freunden, seine Mom würde Mark Zuckerberg daten.
"Ich wünschte, ich hätte auch so etwas erfunden"
Zuckerberg würde seinen Namensvetter gern einmal persönlich kennenlernen. "Er hat etwas erschaffen, was das Leben der Menschen verändert hat", erzählt er "Fusion". "Ich wünschte, ich hätte auch etwas so Bedeutsames erfunden." Nur einen Wunsch hegt der Anwalt: "Ich hoffe, wenn der andere Mark einmal Kinder hat, nennt er sie nicht so wie ich meine."