Die Deutsche Telekom nennt weiter keinen konkreten Starttermin für ihr Internet-Fernsehen (IPTV), das von der in den Konzern reintegrierten Internettochter T-Online vermarktet werden soll. Derzeit liefen die Markttests, sagte der Chef der Telekom-Festnetzsparte T-Com, Walter Raizner, in einer Telefonkonferenz. IPTV werde gestartet, sobald ein kundentaugliches Produkt verfügbar sei. Bislang hat der Konzern für sein "T-Home" genanntes IPTV-Angebot, das über das neue Hochgeschwindigkeitsnetz laufen soll, lediglich den Sommer als Starttermin genannt. Zugpferd ist der Fußball, wofür sich die Telekom die Internet-Übertragungsrechte für die kommenden drei Spielzeiten der Bundesliga sicherte und zudem die Option auf das Sponsoring der Liga ab der Saison 2007/2008 erhielt.
Zum Marktstart sollen rund 100 Sender zu empfangen sein. Geplant seien 60 frei empfangbare TV-Sender und entsprechende Pay-TV-Angebote, erläuterte Raizner. Damit machte er klar, dass Premiere nicht der einzige Anbieter eines kostenpflichtigen Programms im IPTV-Angebot der in die T-Com integrierten T-Online bleiben soll. Exklusiv sei jedoch die Partnerschaft mit Premiere bei der Bundesliga, die der Münchener Sender produziert und seinen Kunden über das Breitbandnetz der Telekom anbieten darf. Auch das Premiere-Gesamtprogrammm soll ab Sommer über das VDSL-Netz der Telekom flimmern.
Sieben Städte am Glasfasernetz angeschlossen
Unklar bleibt, wie viele Premiere-Kunde tatsächlich die Bundesliga live verfolgen werden können. Derzeit habe T-Com sieben Städte an das neue Glasfasernetz angeschlossen, weitere drei folgten in Kürze, womit dann drei Millionen Telekom-Kunden erreicht würden, erläuterte Raizner. Den Ausbau auf 50 Städte knüpft die Telekom jedoch an die Bedingung, dass das Netz zumindest zeitweise von der Regulierung ausgenommen wird.
Es gebe aber Überlegungen mit Premiere, das Fußball-Angebot darüber hinaus über das DSL-Netz auch mehr Kunden zur Verfügung zu stellen, "wohlwissend, dass das nicht dem entspricht, was wir unter IPTV verstehen", sagte Raizner. Nur über VDSL könnten alle technischen Möglichkeiten, wie hochauflösendes oder interaktives Fernsehen, von IPTV ausgeschöpft werden.
Bislang nicht mit im Boot sind die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir da schnell zu einer Einigung kommen", sagte Raizner. ARD und ZDF hatten technische Probleme mit der von der Telekom verwendeten IPTV-Software von Microsoft angeführt.