Internet-Sicherheit Gefahr erkannt und doch nicht gebannt

Spam-Mails müllen das Postfach zu, Dialer treiben die Telefonkosten in die Höhe und Viren gefährden die Computer. Online-Nutzer sind sich dieser Risiken des Internets durchaus bewusst. Das Paradoxe: Nur wenige sichern sich ab.

Die Mehrheit der Online-Nutzer in Deutschland hält das Internet wegen Computerviren, Würmern, unerwünschter Werbe-Mails (Spam) und anderen Gefahren für unsicher, unternimmt aber vergleichsweise wenig zum eigenen Schutz. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die jetzt von der Initiative D21, AOL Deutschland und dem Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid vorgestellt wurde.

63 Prozent der Befragten meinten, das Internet sei nicht sicher. Doch lediglich drei von vier Usern sichern der Umfrage zufolge regelmäßig ihre Daten. Bei der Abwehr der Gefahren aus dem Netz konzentrieren sich die Internet-Anwender hauptsächlich auf den Einsatz von Virenscannern, die von 85 Prozent benutzt werden. Nur knapp die Hälfte, 48 Prozent, schützt sich dagegen mit speziellen Programmen vor so genannten Dialern, die eigenständig Wählverbindungen zu überteuerten Online-Angeboten herstellen können. Die Dialer-Gefahr nimmt vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Anschlüssen aber kontinuierlich ab.

Nur wenig gefragt sind auch Programme zur Kindersicherung. Obwohl 88 Prozent der Befragten bekannt ist, dass im Netz jugendgefährdende Inhalte zu finden sind, setzen nur 29 Prozent einen Kinderschutz ein. "Da tut sich eine Lücke auf zwischen der Erkenntnis über die Gefährdung und dem, was man dagegen tut", sagte Frank Wagner von TNS Emnid. Der Chef von AOL Deutschland, Stan Laurent, sagte, neben der Weiterentwicklung der Schutzprogramme gehe es künftig vor allem darum, die Nutzer in die Lage zu versetzen, konkrete Schutzmöglichkeiten auch tatsächlich anzuwenden.

DPA
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