Unter anderem in diesen Tagen, da der BVDW abgekürzte Verband seine Zukunftsprognose "Interaktive Trends 2005" präsentierte. Aus der Pressemeldung: "Trendprognose sieht kreative Themen im kommenden Jahr ganz vorn. Zum ersten Mal legt die Fachgruppe Agenturen im Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. eine Prognose zu den interaktiven Trends des kommenden Jahres vor. "
Dann erzählen die Zwerge hinter den sieben Bergen, wer mitgemacht hat, wer die Prognose präsentierte und wer sich das ausdachte und was genau das war. Und eigentlich hätten sie genau so schön weitererzählen können von ihren kleinen Häuschen und ihren kleinen Tellerchen mit den kleinen Löffelchen und den kleinen Gäbelchen und so weiter. Und irgendwann wäre man darüber eingeschlafen und hätte geträumt von luftleeren Räumen und Kammern, in denen nie ein Lichtlein brennen wird.
Huch!
Tun sie aber nicht, die Zwerge, sondern sagen plötzlich etwas, was dazwischenfährt ins Kuschelweichstreichelzarte. Ganz gegen ihre Art, kurz und knapp: "Wichtigstes Ergebnis der Umfrage: Kreativ-Themen haben aus Sicht der Agenturen im kommenden Jahr Vorrang."
Thomas Hirschbiegel
Kolumnist für stern.de seit 1997 - und das H der H&A medien: Redaktion, Public Relations und Online-Konzepte.
Das sitzt. Messerscharf. Messerzwiebelscharf. Und zwar so messerzwiebelscharf, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Sieben oder zehn oder noch mehr Jahre, nachdem weltweit letztmals Kreativität gefragt war, ist Kreativität nun wieder ein Thema, vor allem im Kontext so genannter Kreativ-Themen. Diese sieht man beim BVDW bereits mehr oder weniger klar herauswabern: "Die Tatsache, dass die Agenturen vor allem im kreativen Bereich die wichtigsten Trends sehen, deutet darauf hin, dass es heute und in Zukunft vor allem um die nutzerorientierte Optimierung der interaktiven Angebote geht. Die Themen Usability, Informationsarchitektur und -struktur sowie Barrierefreiheit stehen für die Agenturen im kommenden Jahr ganz oben."
Willkommen in Schwallhalla
Beziehungsweise: "Vor allem die leichte Handhabung von interaktiven Medien sowie die schnelle und uneingeschränkte Verfügbarkeit von Informationen sind demnach die wichtigsten Aspekte." Zudem zeige auch "die große Bedeutung des Aspektes Vernetzung/Crossmedia, dass die interaktiven Medien nicht mehr isoliert betrachtet werden, sondern ihren festen Platz in der gesamten Werbe- und Kommunikationsstrategie der Auftraggeber haben." Außerdem wichtig: "Die Agenturen sind aufgrund ihrer Kompetenzen zudem in der Lage, über den Tellerrand zu blicken und die verschiedenen interaktiven Angebote an den grundsätzlichen Marketing- und Kommunikationszielen der Unternehmen auszurichten." Sowie: "Erfolgsbasiertes Online-Marketing liegt im Trend - ‚Bewegte’ Werbeformate wichtiger als Gif-Werbeformen." Letzten Endes jedoch: "Hinsichtlich der Akzentuierung der Businessthemen liefern die Antworten der insgesamt 61 Befragungsteilnehmer zunächst keine neuen Erkenntnisse."
Was wiederum das Zwischenfazit erklärt: "Kundenbindung funktioniert heute offensichtlich anders als man das noch vor wenigen Jahren gedacht hat." Sowie: "Im Hinblick auf die Marketingthemen ist festzuhalten, dass nach dem Internet vor allem Marketinginstrumente folgen, die vor allem für Kunden jenseits der klassischen Werbekunden geeignet sind." Da: "Insgesamt scheint für die Kunden heute der Return on Investment wichtiger denn je zu sein, denn sowohl Suchmaschinen-Marketing als auch Marketingkooperationen und Virales Marketing sind in der Regel erfolgsbasiert."
Einer geht noch
Und so saßen die Zwerglein in ihrem Sud, häuften Satz auf Satz und noch einen drauf und vergaßen darüber Punkt und Komma und waren froh, dass es sie gab. Und wenn sie nicht gestorben sind, wissen sie morgen oder übermorgen vielleicht wieder etwas zu erzählen, was die ganze Welt in Atem hält.