Milliarden-Klage von Viacom Google gewinnt im Youtube-Prozess - vorerst

Ein New Yorker Gericht hat eine milliardenschwere Klage des Medienkonzerns Viacom gegen Youtube abgewiesen. Die Videoplattform habe ausreichende Maßnahmen gegen Copyrightverletzungen unternommen. Viacom hält das Urteil für "komplett mangelhaft".

Google hat im Urheberrechtsstreit mit dem Medienkonglomerat Viacom Oberwasser gewonnen. Ein New Yorker Richter entschied am Mittwoch, dass die Google-Tochter Youtube alles in ihrer Macht stehende getan habe, um widerrechtlich eingestellte Videos zu entfernen.

Der Richter wies damit die eine Milliarde Dollar schwere Klage von Viacom zurück. Der Medienkonzern, zu dem unter anderem der Musiksender MTV und das Filmstudio Paramount gehören, kündigte sogleich Berufung an. Das Urteil sei "komplett mangelhaft", teilte Viacom mit. Google indes sprach von einem "wichtigen Sieg nicht nur für uns".

Signalwirkung für die gesamte Branche

Dem Verfahren wird Signalwirkung für die gesamte Internetbranche beigemessen. Stein des Anstoßes war, dass Youtube-Nutzer etwa MTV-Clips ohne Genehmigung ins Netz gestellt hatten. Viacom warf Youtube vor, tatenlos zugesehen zu haben. Denn Youtube sei es in der Anfangszeit nur darum gegangen, die Seite zu füllen, so die Klage.

Diese Ansicht wies der Richter zurück. Er begründete sein Urteil damit, dass Youtube vom so genannten Digital Millennium Copyright Act geschützt sei. Danach darf ein Inhalteanbieter so lange nicht für Urheberrechtsverletzungen seiner Nutzer belangt werden, wie er mit den Rechteinhabern zusammenarbeitet und problematisches Material rasch entfernt.

Google hatte Youtube 2006 für 1,65 Milliarden Dollar übernommen. 2007 reichte Viacom Klage ein. Seitdem zieht sich das Verfahren durch die Instanzen.

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DPA
san/DPA

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