MP3 Return to sender

Mit einer bisher einzigartigen Aktion will ein Verein kriminelle MP3-Diebe resozialisieren - die heruntergeladenen Dateien sollen an die Musikindustrie zurückgesendet werden.

Die nach eigenen Aussagen schwer gebeutelte Musikindustrie kann endlich aufatmen, denn der er Verein "Parents and Their Kids against Stealing" hat eine wirklich lobenswerte Aktion ins Leben gerufen, um den Rechteinhabern gestohlene MP3s, also von Tauschbörsen heruntergeladene Musikstücke, zurückzugeben.

"Wir wussten", schreiben die Initiatoren der Seite, "dass das Stehlen von Musik falsch ist, aber es war zu einfach, und wir redeten uns ein, dass wir die Musik nur 'teilen', und Teilen ist ja eine gute Sache". "Wir haben die Musiker und Sänger bestohlen, die wir lieben", aber "wir wissen jetzt, dass es falsch war."

Resozialisierung der kriminellen Musik-Diebe


Bei der Rückkehr aus der Kriminalität, in die Welt der gekauften und kopiergeschützen CDs, soll es aber nicht bleiben. In tätiger Reue will man die gestohlene Musik ihren Eigentümern aushändigen, um endlich ein reines Gewissen zu bekommen.

Hierfür werden vier Methoden der Rückübereignung empfohlen. Am einfachsten sei es, wenn man die heruntergeladenen MP3-Dateien per E-Mail an den rechtmäßigen Besitzer sendet. Die E-Mail-Adressen seien problemlos im Internet zu finden. Wem dies nicht zusagt, kann seine Musik-Dateien auch auf CD brennen und auf dem herkömmlichen Postweg verschicken. Die dritte und vierte Variante sind für den ungeübten Musik-Kriminellen etwas schwierig in ihrer Handhabung, könnten aber relevant werden, wenn der Übeltäter von nun an dem Internet vollkommen entsagen will. Die Aktionisten von "Send them Back!" schlagen vor die Musikdateien mit einem Programm in Texte umzuwandeln und diese dann an die Plattenfirmen zu verschicken oder zu faxen.

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Da diese Aktion endlich einen Ausweg aus der Jugendkriminalität weist, kann man nur hoffen, dass auch in Deutschland die CD-Brenner heiß laufen werden und jungen Menschen den Ausstieg aus dem Urheberrechte-Sumpf bewältigen. Erste Anlaufstelle für Musikrechte ist in Deutschland übrigens der Bundesverband Phono in Berlin.

Torsten Beeck

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