"Erlebnisauktion" - so nennen Verbraucherschützer eine neue Masche von Abzocke im Internet. Mehrere Anbieter wollten sich mit derartigen Angeboten neben etablierten Online-Auktionsportalen am Markt positionieren, böten dabei statt angeblicher Schnäppchen aber nur eine "Art Glückspiel mit hohem Verlustrisiko", teilte die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale in Düsseldorf mit. Teilnehmer könnten in solchen Auktionen unter Umständen hunderte Euro investieren, ohne etwas zu bekommen. Bei den zum Teil auch in Fernsehwerbungen angepriesenen Angeboten geht es vor allem um Varianten sogenannter Live- oder Centauktionen.
Teure Klicks bei Liveauktionen
Bei Liveauktionen bietet der Teilnehmer in unterschiedlichen Cent-Schritten auf das gewünschte Produkt, muss aber anders als bei den kostenlosen gängigen Auktionsplattformen für jedes Gebot zwischen 10 und 50 Cent zahlen - auch, wenn er am Ende leer ausgeht. Viele Nutzer sind sich dieser Bezahlfalle nicht bewusst. Sie gehen von einer einmalig anfallenden Gebühr für ihr Gebot aus, wissen nicht, dass mit jedem Klick das Konto belastet wird. Wird ein Höchstgebot abgegeben, müssen zusätzlich noch Auktionsgebühren gezahlt werden. Kosten für die vermeintlichen Schnäppchen steigen laut Darstellung der Verbraucherzentrale so unter Umständen auf ein Vielfaches der gängigen Preise. In Einzelfällen hätten Käufer für Notebooks oder Mobiltelefone schon das drei- bis fünffache dessen bezahlt, was diese üblicherweise kosteten.
Verlockung und Risiko bei Centauktionen
Bei ebenfalls kostenpflichtigen Centauktionen werben Anbieter damit, dass Kunden ein Produkt während einer zumeist einige Tage andauernden Aktion zum niedrigsten abgegebenen "Alleingebot" erwerben können, sofern sie dessen Höhe erraten. Die Verlockung ist hoch, das Risiko allerdings noch viel höher: Geben zwei Nutzer den gleichen Betrag an, gehen sie beide leer aus. Auf diese Weise könnten tausende kostenpflichte Einzeltipps ins Leere gehen, mahnte die Verbraucherzentrale.