Nach Berlin-Anschlag genutzt "Ich bin in Sicherheit": So funktioniert Facebooks Safety Check

Nach dem Lkw-Anschlag in Berlin teilten viele Facebook-Nutzer ihren Freunden mit, dass es ihnen gut geht. Möglich machte dies eine Spezialfunktion des sozialen Netzwerks, das schon nach den Anschlägen von Paris millionenfach genutzt worden war.

Seit 2015 können Facebook-Nutzer ihren Freunden durch eine spezielle Funktion mitteilen, wenn sie sich trotz einer Gefahrensituation an ihrem Aufenthaltsort in Sicherheit befinden. Auch beim Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt am belebten Breitscheidplatz machten viele User von Facebooks sogenanntem "Safety Check" Gebrauch. Bereits kurz nach der Lkw-Attacke Machten die Nutzer von dem Angebot Gebrauch und versicherten so, dass es ihnen gut geht.

Den Sicherheits-Check hatte Facebook ursprünglich aktiv für große Unglücke wie Naturkatastrophen oder Erdbeben eingerichtet. Inzwischen würden die meisten "Safety Checks" jedoch von den Nutzern selbst ausgelöst, sagte ein Sprecher. Dabei erkenne das System automatisch, wenn in einem Gebiet bestimmte Schlüsselworte verwendet werden, die auf einen Unglücksfall hindeuten. "Man kann sich das wie eine Art Schneeballsystem vorstellen", sagte der Sprecher. Bei konkreten Anhaltspunkten für ein Unglück werde dann ein Team bei Facebook aktiviert, das die Informationen der jeweiligen Lage entsprechend aktualisiert. 

Facebook entwickelte "Safety Check" nach Fukushima-Katastrophe

Am Montagabend habe ebenfalls ein Team von Mitarbeitern die Situation und die über die Medien verbreiteten Informationen geprüft. Zunächst sei auf der Safety-Check-Seite von einem "Anschlag" die Rede gewesen. Aufgrund des unklaren Zwischenstands wurde die Bezeichnung dann in "Vorfall am Weihnachtsmarkt in Berlin" verändert. "Wir waren von Anfang an vorsichtig bei der Formulierung", so der Sprecher. 

Auch nach den Pariser Anschlägen vom 13. November 2015 mit 130 Toten nutzten nach Angaben von Facebook mehr als fünf Millionen Menschen das Spezialangebot, um ihre Freunde und Angehörigen darüber zu informieren, dass sie in Sicherheit sind. Nach den Anschlägen von Brüssel im März dieses Jahres, bei denen 35 Menschen starben und weit mehr als 300 verletzt wurden, aktivierte das Onlinenetzwerk ebenfalls den Sicherheitscheck

Anlass, den Service überhaupt zu entwickeln, war ursprünglich der Tsunami und die Atom-Katastrophe 2011 in Japan. Nach dem Erbeben in Nepal 2015 wurde er erstmals eingesetzt.

DPA · AFP
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