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Internet-Hype Student verkauft Selfies für eine Million US-Dollar und verheimlicht es seinen Eltern

Sultan Gustaf Al Ghozali
Hat eigentlich nur Bilder von sich gemacht, ist deshalb aber jetzt Millionär: Sultan Gustaf Al Ghozali (22).
© Daffa Ramya Kanzuddin / AFP
Fünf Jahre lang nahm Sultan Gustaf Al Ghozali jeden Tag ein Selfie von sich auf. Eigentlich nur, um ein Video daraus zu machen. Aus Neugier stellte er seine Bilder als NFT zum Verkauf – und wurde Millionär.

Zeitraffer-Videos sind kein neuer Trend. Schon vor Jahren gab es virale Videos, in denen eine Person Fotos aus mehreren Jahren in wenigen Minuten abspulte und so die persönliche Veränderung sichtbar machte. Quasi als kleine Showeinlage für seine Abschlussfeier an der Universität Semarang im indonesischen Java, wollte auch Sultan Gustaf Al Ghozali einen solchen Clip zeigen. Und deshalb ist er jetzt Millionär.

Am 10. Januar begann er, seine Fotos "aus Spaß" auf Opensea, einem Marktplatz für virtuelle Kunst, einzustellen. Dort bot er sämtliche Bilder als Non-Fungible-Token (NFT) an und startete mit Stückpreisen um die drei US-Dollar.

NFT ermöglichen es, digitalen Bildern einen klaren Besitzer zuzuordnen - obwohl sie für jeden weiter abrufbar im Netz bleiben. Die Technologie beruht auf der auch für Kryptowährungen wie Bitcoin genutzten Blockchain. Anders als bei den digitalen Münzen sind die NFT-Werke aber einmalig und nicht einfach miteinander austauschbar - in Englisch "non-fungible".

Bis zu 6300 US-Dollar für nur ein Selfie

Zu seiner Verwunderung griffen hunderte Menschen zu teils deutlich höheren Preisen zu, sodass bei Zahlungen von bis zu 2 Ether für ein Bild, was umgerechnet aktuell rund 6300 US-Dollar entspricht, eine stolze Summe zusammenkam.

Ende vergangener Woche überschritt er die Millionen-Marke. Insgesamt kamen 372 Ether zusammen, bevor sein letztes Foto den Besitzer wechselte. Zum heutigen Kurs entspricht das 1.166.547 US-Dollar. Kein Wunder, dass sich die indonesische Steuerbehörde via Twitter meldete und ihn freundlich an seine Pflichten erinnerte, worauf er ebenfalls öffentlich versprach, seine unverhoffte Steuerschuld selbstverständlich zu begleichen.

Eine Hürde muss der frisch gebackene Millionär aber noch nehmen – seine Eltern wissen bislang nichts von seinem Vermögen, verriet er der Nachrichtenagentur AFP. Ihm fehle der Mut, ihnen vom Verkauf seiner Bilder zu berichten, erklärte er vergangene Woche. Nachdem die Story allerdings durch die Presse ging, dürfte das Gespräch inzwischen stattgefunden haben.

Die neuen Eigner seiner Bilder bittet er, verantwortungsvoll damit umzugehen. Sollten seine Selfies missbräuchlich verwendet werden, so fürchtet Ghozali, wären seine Eltern sehr enttäuscht von ihm.

Angesichts seines neu angehäuftem Vermögens dürfte anzunehmen sein, dass sie ihrem Sohn das verzeihen werden. In Indonesien liegt das durchschnittliche monatliche Einkommen bei rund 170 US-Dollar. Umgerechnet bedeutet das, dass die Bilder des jungen Mannes ihm noch vor Beginn seiner Karriere den Gegenwert von 572 Jahren Durchschnittslohn auf das Konto gespült haben. Die Verunstaltung eines seiner Selfies sollte er wohl verkraften.

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