Es sei nun an der Zeit, dass sich Vertreter beider Seiten zusammensetzten und über eine Einigung verhandelten, schrieb Microsoft-Chef Steve Ballmer in einem am Samstag auf der Microsoft-Website veröffentlichten Brief an die Yahoo-Führung. Sollte es in den kommenden drei Wochen zu keiner Einigung kommen, werde sich Microsoft direkt an die Aktionäre wenden. Dabei werde Microsoft sich auch darum bemühen, dass eine andere Yahoo-Führung gewählt werde.
Eine Yahoo-Sprecherin erklärte offiziell, ihr sei der Brief nicht bekannt. Aus dem Umfeld des Unternehmens verlautete aber, das Kontrollgremium habe den Brief erhalten und wäge nun seine Entscheidungsmöglichkeiten ab. Yahoo hat die Übernahmepläne wiederholt kritisiert und das Angebot als zu niedrig abgelehnt.
Aufschlag von 62 Prozent
Microsoft hatte Yahoo vor mehr als zwei Monaten eine Übernahme in Aktien und Bargeld zum Preis von 31 Dollar je Anteilsschein unterbreitet. Dies entsprach damals einem Aufschlag von 62 Prozent auf den Yahoo-Aktienkurs. Die Yahoo-Führung hatte das Microsoft-Angebot als zu gering abgelehnt, weil es nicht das Entwicklungspotenzial des Unternehmens berücksichtige. Um das Übernahmeangebot des Software-Riesen Microsoft abzuwehren führte Yahoo auch Gespräche mit der Mediengruppe News Corporation des Medienmoguls Rupert Murdoch, der eine Zusammenarbeit mit Yahoo jedoch ablehnte.
Das nun gestellte Ultimatum von Microsoft läuft am 26. April aus - wenige Tage nach Veröffentlichung der Quartalszahlen beider Unternehmen.