Bahntickets "Die Handydisplays, bitte", sprach der Schaffner

Ab September können Bahnkunden ihre Tickets per Handy kaufen. Der Fahrschein im MMS-Format kann auf jedes internetfähige Mobiltelefon gesendet werden. Allerdings gibt es einige Einschränkungen.

Kunden der Deutschen Bahn können ihre Fahrkarte demnächst auch per Handy buchen.

Das Ticket könne noch zehn Minuten vor Zugabfahrt gekauft werden und erscheine dann direkt auf dem Display des Mobiltelefons, teilte die Bahn in Berlin mit. Ab August könnten sich Besitzer moderner, internetfähiger Handys für den Service anmelden und ab September Karten bestellen. "Wir betreten damit eine neue Welt", sagte Reinhold Pohl vom Vertrieb des Unternehmens. Angesprochen mit dem Angebot sollten vor allem Geschäftsreisende und Jugendliche.

Über das Mobiltelefon kann der Kunde sich den Angaben zufolge Verbindungen suchen, den Platz reservieren und etwa per Kreditkarte zahlen, Nach der Bestätigung bekomme er das Ticket per MMS zugesandt. Der Schaffner kontrolliere das Display und brauche zur Identifizierung Kreditkarte oder BahnCard.

Mindestens 50 Kilometer Fahrstrecke

Gebucht werden könnten Fahrten im Nah- und Fernverkehr in Deutschland über 50 Kilometer auch mit Bahncard. Zudem sollten Firmenrabatte auch bei diesem Vertriebsweg greifen. Für Aktionspreise, Sparpreise 25 oder 50 sowie Fahrten in Verkehrsverbünden soll dies nicht gelten. Auch könne jeweils nur die Fahrkarte für eine Person gekauft werden. Sonderangebote können über Handy nicht gebucht werden.

Nach Angaben der Bahn sind rund 95 Prozent der derzeitig verkauften Handys für den Service einsetzbar. Die Handys müssten in einigen Fällen aber für den MMS-Dienst noch extra freigeschaltet werden.

Mal sehen, wie es läuft

Nach Worten von Pohl hat die Bahn keine Ziele festgelegt, wie viel Kunden den neuen Vertriebsweg nutzen sollen. Auch Lockangebote wird es für Handy-Nutzer zunächst nicht geben. "Wir können Kunden damit aber in einer sehr frühen Entscheidungsphase erreichen", sagte er. Am Schalter oder am Automaten seien die Kunden meist bereits auf die Bahn festgelegt.

Rund ein Drittel der Bahn-Tickets werden derzeit am Schalter verkauft. Ein Fünftel läuft über Reisebüros sowie ein weiteres Viertel am Automaten. Etwa zehn Prozent der Fahrkarten buchen Kunden über das Internet.

AP · Reuters
Reuters/AP

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