Facebook nimmt einen neuen Anlauf, ein eigenes Smartphone auf den Markt zu bringen. Das soziale Netzwerk habe Hardware- und Software-Ingenieure von Apple rekrutiert, berichtet die "New York Times". Es hoffe, im kommenden Jahr ein eigenes Gerät auf den Markt zu bringen.
Es wäre nicht der erste Versuch eines Internetkonzerns, im Hardware-Geschäft Fuß zu fassen. Google hat gerade die Übernahme des Handyherstellers Motorola für 12,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Amazon stieg im vergangenen Jahr mit dem Kindle Fire in den Tablet-Markt ein. In beiden Fällen ist das Ziel, Hardware, Software und Internetdienste optimal aufeinander abzustimmen. Amazon etwa verkauft den Kindle Fire zu Niedrigstpreisen. Das Gerät, in dessen Software Amazons Angebote integriert sind, dient dazu, den mobilen Umsatz mit Inhalten zu steigern.
Bald nur noch eine App unter vielen?
Facebook dürfte mit einem eigens entwickelten Smartphone eine ähnliche Strategie verfolgen. Der Konzern, dessen Börsengang in der vorletzten Woche mehr als holprig verlief, sucht neue Einnahmequellen. Nachholbedarf gibt es vor allem bei Werbeeinnahmen auf mobilen Geräten. "Wir generieren gegenwärtig keinen bedeutenden Umsatz mit den mobilen Facebook-Produkten, und wir haben noch nicht bewiesen, dass wir die Fähigkeit dazu besitzen", schrieb das Unternehmen im Börsenprospekt. Ein eigenes Gerät könnte verhindern, dass Facebook zu einer mobilen Anwendung unter vielen wird.
Auf der Softwareseite hat Facebook gute Voraussetzungen: Das soziale Netzwerk verfügt über eine Vielzahl von Funktionen und bietet zahllose Zusatzanwendungen für die eigene Plattform an. Hardware zu bauen ist allerdings ein margenschwaches Geschäft, das umfangreiches technologisches Wissen und eine gut organisierte Lieferkette erfordert.
Im vergangenen Jahr hatten Medien berichtet, Facebook kooperiere mit dem Smartphone-Hersteller HTC, der das Gerät zur Software bauen solle. Aktuellen Informationen des Branchendienstes "Digitimes" zufolge könnte das Smartphone mit Codenamen "Buffy" in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen.